Die besondere Bedeutung von Quark mit Leinöl für einen gesunden Zellstoffwechsel
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen inzwischen den Ansatz der Physikerin und Fettforscherin Dr. Johanna Budwig, die mit ihren Forschungen zur Zellatmung dort ansetzte, wo der Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg kein abschließendes Ergebnis fand. Der 1931 mit dem Nobelpreis geehrte Arzt und Biochemiker hatte schon in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts festgestellt, dass Krebszellen über einen ganz eigenen Stoffwechsel verfügen. Während gesunde Zellen den Zucker aus der Nahrung unter Verbrauch von Sauerstoff bei sogenannter Zellatmung vollständig zu Kohlendioxid und Wasser verbrennen, gewinnen Tumorzellen ihre Energie, indem sie den Zucker zu Milchsäure vergären. Dieser Prozess vollzieht sich selbst dann, wenn genügend Sauerstoff zur Verfügung steht.
Ein Forscherteam der Universitäten von Jena und Potsdam unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Ristow konnte 2006 die seit über 80 Jahren bestehende Hypothese des Medizin- Nobelpreisträgers Otto Warburg belegen.
Das Wissenschaftlerteam bewies am Beispiel von Dickdarmkrebs im Tiermodell das Oxidationsproblem der Tumorzellen. Die darniederliegende Zellatmung konnte bei den Krebszellen mittels eines Proteins wieder angeregt werden. Das Ergebnis zeigte, dass die Zellen der Versuchstiere die Fähigkeit verloren, bösartige Tumore zu bilden. Damit war der Beweis erbracht, dass die Geschwindigkeit des Tumorwachstums von bestimmten Stoffwechselprozessen abhängig ist und diese auch erfolgreich zu beeinflussen sind.
2009 haben sich US-Biologen, ein Forscherteam um Michael Kiebish und Thomas Seyfried vom Boston College, erneut mit der Warburg- Hypothese auseinandergesetzt.
Die Wissenschaftler beschäftigten sich intensiv mit dem Aufbau und der Funktion der Mitochondrienmembran in Mäusen mit unterschiedlichen Hirntumoren. Besondere Aufmerksamkeit bekam in ihren Betrachtungen eine Substanz mit dem Namen Cardiolipin, einem stabilisierenden Phospholipid der inneren Mitochondrienmembran. Es zeigten sich deutliche Unterschiede im Membranaufbau zwischen gesunden und kranken Mäusen. Die Cardiolipine der kranken Mäuse waren anders zusammengesetzt, was zu einer Störung des für den Stoffwechsel so wichtigen Elektronentransportes und damit zu einer Störung der gesamten Energiegewinnung führte. Auch diese Ergebnisse unterstützen die Warburg- Hypothese.
Ein Blick zurück in die Geschichte der Fettforschung
Die Frage nach der Steuerung der Sauerstoffaufnahme der Zelle sowie nach den Faktoren, die diesen Oxidationsprozess stören, war ebenfalls eine der zentralen Fragen von Dr. Johanna Budwig. Eindeutig erkannt hatten sowohl Warburg als auch andere Wissenschaftler schon vorher, dass für die Sauerstoffaufnahme der Zelle die Sulfhydrylgruppe (R-SH) der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein von entscheidender Bedeutung war. Aber nicht allein, es musste einen weiteren Faktor geben, den Otto Heinrich Warburg in den Fettsäuren vermutete. Seine Versuche machte er mit gesättigten Fettsäuren wie z.B. Buttersäure, Stearin- oder Palmitinsäure. Doch diese führten nicht zum erhofften Ergebnis.
Antworten auf diese alles beherrschende Frage konnten, nach Dr. Johanna Budwig, erst nach Entwicklung der geeigneten Methoden zur Bestimmung und Differenzierung der Fette und Fettsäuren erzielt werden. Bis zu Beginn der 1950er-Jahre gab es diese Methoden zur Fettanalyse noch nicht. Erst durch die Papierchromatographie, einer Entwicklung von Dr. Budwig, wurde es 1950 möglich, Fette in ihre Bestandteile aufzuspalten – eine große Errungenschaft für Dr. Budwig und die gesamte Wissenschaft.
Im Rahmen der darauffolgenden Forschungsarbeiten bestätigte sich Dr. Budwigs Hypothese. Sie bewies, dass die essenziellen Fettsäuren, die Linolsäure und die Alpha-Linolensäure, als Partner für die schwefelhaltigen Aminosäuren bei der Sauerstoffaufnahme in die Zelle von enormer Bedeutung sind. Das Besondere an diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist ihr enormes Elektronenpotenzial, die Energie, die in den Doppelbindungen steckt und frei verfügbar für elektrophysikalische Prozesse bei Bedarf zur Verfügung steht. Die elektronegative Ausrichtung macht sie zu einem optimalen Bindungspartner für die positiv geladenen schwefelhaltigen Aminosäuren. Gemeinsam bilden sie die Batterie unserer Zellen und steuern das elektromagnetische Feld und somit auch das Energiepotenzial unserer Zellen.
Alles eine Frage der Energie
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit und Aktivität ist Energie. Heute wissen wir, ein guter energetischer Zustand der Zellen sichert die Funktionsfähigkeit der Zellen, der Organe und damit auch die Gesundheit des gesamten Menschen. Vorübergehende oder dauerhafte Störungen des Energiezustandes in den Zellen können zu einer Schwächung des menschlichen Organismus und zur Ausbildung unterschiedlicher Erkrankungen führen.
Für Dr. Budwig waren die falschen Fette das größte Übel in der zunehmend industrialisierten Nahrung. Mit der Entdeckung der Transfette in der Margarine und in anderen hoch erhitzen Fetten tauchten diese, jeder elektrischen Ladung beraubten, Fettsäuren vermehrt in menschlichen Zellen auf. Dr. Budwig sah einen eindeutigen Zusammenhang zwischen gestörter Sauerstoffaufnahme, dem Aufbau und der Struktur der Zellmembranen. Es fehlten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die ordnende energiereiche und somit lebensspendende und aktivierende Kraft. Aber nicht nur für eine gute Sauerstoffversorgung der Zelle sind die Omega-3-Fettsäuren notwendig. Harmonische Stoffwechselprozesse, ein starkes Immunsystem und psychische Ausgeglichenheit werden ebenfalls über die Kommunikation zwischen Zellmembran und Zellinnerem gesteuert. Die Fluidität (Fließfähigkeit / Flexibilität) der Zellmembran beeinflusst deren Eigenschaften und Funktionen. Über die Membran werden Informationen ausgetauscht und Stoffe transportiert. Omega-3-Fettsäuren tragen zu einer angemessenen Fluidität der Membran bei und haben somit entscheidenden Einfluss auf deren Funktion.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen