Das Heilfasten ist ursprünglich nicht zum Abnehmen gedacht, sondern zur inneren Reinigung des Körpers und zur Entgiftung. Der Verzicht soll Lebenskraft zurückbringen und so die Gesundheit stärken.
Beim Heilfasten steht der Gesundheitsaspekt im Vordergrund, nicht die Gewichtsreduktion. Es kann allgemein eher als Fastentherapie bezeichnet werden. Eine Fastentherapie wird ganz oder teilweise unter ärztlicher Beobachtung, beispielsweise in Form in einer Kur, durchgeführt.
Warum fasten?
Fastenkuren in speziellen Fasten-Kliniken haben das Ziel, Krankheiten und körperliche Beschwerden zu lindern. Dabei wird das betreute Fasten oft von anderen Therapien, wie Bewegungs- und Entspannungstherapien, Meditation oder Heilbäder begleitet.
Mit Heilfasten ist allgemein das reine Fasten gemeint. Dabei soll man auf alle Nährstoffe verzichten und nur ungesüßten Tee, Gemüsebrühe und Wasser trinken. Bei anderen, modifizierten Fastenarten, wie Saftfasten oder Schrothkur, werden dem Körper zusätzlich im geringen Maße Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe zugeführt.
Für die meisten Menschen eignet sich - wenn überhaupt - nur das modifizierte Fasten, bei dem noch bestimmte essentielle Nährstoffe zugeführt werden. Beim Saftfasten zum Beispiel, wird dem Körper Energie in Form von Kohlenhydraten (Fruchtzucker) sowie Vitaminen und Mineralstoffen zugeführt.
Beim Saftfasten ist der Fastende also wesentlich besser versorgt als beim ursprünglichen Heilfasten. Deswegen kann man das modifizierte Fasten als gesunder Mensch auch allein durchführen, vorausgesetzt man ist weder schwanger noch stillend und leidet auch sonst an keinen anderen Erkrankungen.
Entschlacken & Entgiften ist wirkungslos
Heilfasten hat von jeher den Anspruch, eine Entgiftungskur zu sein und keine Hungerkur. Dass der Körper dabei Schlacken und Gifte ausscheidet, ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt. Der Körper sammelt, auch bei ungesunder Ernährung, keine Giftstoffe im Körper. Er scheidet unbrauchbare Stoffe unter anderem über die Nieren aus.
Raucher oder Alkoholiker aber belasten einige Organe sehr stark. Sie sammeln natürlich Giftstoffe in Lunge (Raucherlunge) und Leber (Fettleber). Diese können nur durch langfristigen Verzicht auf Zigaretten und Alkohol abgebaut werden. Eine Fastenkur hilft dabei nicht.
Sehr fettige, stark verarbeitete Ernährung bei wenig Bewegung und Übergewicht kann zu Fettablagerungen in den Blutgefäßen führen. Diese Ablagerungen erhöhen das Herzinfarktrisiko. Fett in den Blutgefäßen und Organen schwindet jedoch erfolgreicher durch eine dauerhaft gesunde Ernährung oder eine Diät. Dafür braucht es keine Entschlackungs- oder Fastenkur.
Wie geht das Heilfasten?
Wer trotz des widersprüchlichen, gesundheitlichen Nutzens des Fastens eine Heilfasten-Kur machen möchte, der sei über den Ablauf einer solchen Fastenperiode aufgeklärt: Eine Heilfasten-Kur beginnt zumeist mit einer Darmentleerung mit Hilfe natürlicher oder synthetischer Abführmittel. Nach der Entleerung beginnt man sich mit genügend kalorienarmer Flüssigkeit einzudecken, das kann sein:
Tee: naturbelassene, ungesüßte Kräuter- & Früchtetees. Auch 2-3 Tassen Grüntee sind erlaubt. Auf mehr Grüntee oder schwarzen Tee sollte man verzichten
Kaffee: nur entkoffeiniert aber am Besten ganz weglassen
Brühe: Selbst gemachte Gemüsebrühe ohne Gemüseeinlage (keine Fertigprodukte!)
Wasser: am besten stilles Mineralwasser ( zwischen 3 und 4 Liter täglich)
Heilfasten sollte man nicht länger als ein bis zwei Wochen durchführen, sonst kommt es zu folgenschweren Mangelerscheinungen. Zum Abnehmen ist und bleibt das Fasten ungeeignet, weil es den Jojo-Effekt fördert. Auch die entschlackende Wirkung des Heilfastens ist nicht bewiesen, was das Ganze mehr zu einer seelischen Erholung, als zu einer Erholung für den Körper macht.
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