Montag, 28. Dezember 2015

Abführmittel

So mancher greift bei Verstopfung gerne auf Abführmittel zurück. Ganz ohne sind diese Medikamente aber nicht. Deshalb hier die wichtigsten Tipps dazu.

Abführmittel bringen die Verdauung auf unterschiedlichen Wegen in Gang. Sehr schnell wirken Mittel per Zäpfchen oder Einlauf, langsamer hingegen als Tablette oder Lösung. Je nach Präparat dauert es zwischen sechs und zehn Stunden bis der abführende Effekt eintritt.
Substanzen wie Paraffin oder Glyzerin gelangen meist als Zäpfchen oder Klistier in den letzten Abschnitt des Verdauungstrakts. Dort bilden sie einen gleitfähigen Film auf der Darmwand und bewirken, dass sich der Darminhalt entleert. Arzneistoffe wie Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Glaubersalz (Natriumsulfat) wirken anders: Sie halten Elektrolyte und Wasser im Darminneren zurück und regen somit den Stuhlgang an. Ähnliche Effekte haben Lactulose und Macrogol, wobei sie nur Wasser binden und den Stuhl dadurch aufweichen.
Anders verhalten sich so genannte Quellmittel. Wie der Name schon sagt, quellen sie im Darm auf, indem sie Wasser binden. Die Arzneistoffe vergrößern auf diese Weise den Darminhalt. Zugleich weichen sie den Stuhl quasi ein und machen ihn gleitfähiger. Allerdings kann es zwei bis drei Tage dauern, bis ein Wirkeffekt eintritt. Inhaltsstoffe aus Leinsamen oder indischen Flohsamen wirken so mild abführend. Wichtig: Unbedingt genügend trinken! Befindet sich zuwenig Flüssigkeit im Verdauungstrakt, können diese Quellmittel im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss beitragen. Wer herz- oder nierenkrank ist – und daher nur bestimmte Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen darf –, sollte diesen Punkt bei der Auswahl eines Abführmittels ansprechen und sich vom Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Abführmittel sind meist gut verträglich. Trotzdem können sie Nebenwirkungen hervorrufen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Packungsbeilage. Unter Umständen können Sie beispielsweise Blähungen bekommen oder leichte Bauchkrämpfe verspüren, wenn die Wirkung des Medikament einsetzt.
Wichtig: Sie sollten Abführmittel nur für kurze Zeit anwenden, es sei denn Ihr Arzt verordnet sie ausdrücklich längerfristig. Denn erstens sollte bei länger anhaltenden Verstopfungen immer die Ursache geklärt werden und zweitens kann der Darm wieder träge werden, wenn Sie Abführmittel zu lange oder zu oft benutzen. Zudem bringen Wirkstoffe, die Salz im Verdauungstrakt zurückhalten, den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinander. Bei dauerhaftem Gebrauch fehlen dem Organismus dann Mineralstoffe wie Natrium und Kalium, was zu ernsthaften Folgen – etwa Herzrhythmusstörungen – führen kann.
Einfache Tricks beugen oft einer Verstopfung vor: Ballaststoffreich ernähren, genügend Bewegung in den Alltag einbauen und ausreichend Wasser trinken!

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