Coffein (auch Koffein, Tein oder Thein genannt) ist ein Alkaloid aus der Stoffgruppe der Xanthine und gehört zu den psychotropen Substanzen aus der Gruppe der Stimulantien.
Coffein ist Bestandteil von Genussmitteln wie Kaffee, Tee, Cola, Mate, Guaraná, Energy-Drinks und (in geringeren Mengen) von Kakao und besitzt aktivierende, anregende Eigenschaften. In reiner Form tritt es als weißes, geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack auf. Coffein ist weltweit die am häufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz. Seit einigen Jahren ist es Gegenstand intensiver Forschungen. Dabei zeigt sich, dass Coffein vielfältige Wirkungen besitzt.
Geschichte und Eigenschaften
Die Kaffeepflanze wurde erstmals 1558 in medizinischen und botanischen Werken Europas erwähnt. Angeregt durch den Kaffeeliebhaber Johann Wolfgang von Goethe untersuchte der Apotheker und Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge Kaffeebohnen, um die wirksame Substanz zu finden. 1820 gelang es Runge, erstmals reines Coffein aus Kaffeebohnen zu isolieren. Unabhängig davon isolierten 1821 französische Gelehrte ebenfalls Coffein.
Coffein regt in moderater Konzentration das Nervensystem an und beschleunigt Herztätigkeit, Stoffwechsel und Atmung. Körpertemperatur und Blutdruck steigen an. Da Coffein leicht diuretisch (entwässernd) wirkt, kommt es nach dem Kaffeegenuss zu einem erhöhten Harndrang, jedoch ohne nennenswerten Anstieg der Tagesgesamt-Harnmenge. Bei fortgesetztem Konsum von mehr als acht Tassen Kaffee pro Tag kann eine Gewöhnung entstehen. Entzugserscheinungen in Form von Kopfschmerzen, Nervosität, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit sind dann möglich. Höhere Coffeindosen von über 300 mg pro Einnahme verursachen ein Zittern der Hände und eine erhöhte Nervosität. Bei empfindlichen Personen kann es sogar zu Herzbeschwerden kommen.
Vorkommen und Gehalt
Der Gehalt an natürlichem Coffein in Lebens- und Genussmitteln ist sehr unterschiedlich. Eine Tasse Kaffee enthält ungefähr 50 bis 100 mg, eine kleine Tasse Espresso circa 40 mg Coffein. Eine Tasse Tee kann je nach Zubereitungsart bis zu 50 mg enthalten. Guarana enthält 23 bis 40 g Coffein pro 100 g. Guarana gilt als "mildes Coffein", da es im Gegensatz zu dem im Kaffee enthaltenen Coffein nach und nach freigesetzt wird, wodurch die Wirkung wesentlich länger (vier bis sechs Stunden) anhält.
Kakao (Tasse à 150 ml) = 2 bis 20 mg
Halbbitterschokolade (100 g) = 50 bis 110 mg
Vollmilchschokolade (100 g) = 3 bis 35 mg
Cola (333 ml) = 35 bis 55 mg
Coffein-haltige Energy Drinks = 80 mg
Pharmakologische Wirkungen
Anregung des ZentralnervensystemsErhöhung der Kontraktionskraft des Herzens
Steigerung der Herzfrequenz (Pulssteigerung)
leichte appetithemmende Wirkung
Bronchialerweiterung (Bronchodilatation)
schwach harntreibende (diuretische) Wirkung
eine geringfügige Erhöhung des Blutdrucks wird beschrieben
Anregung der Peristaltik des Darmes
Förderung der Glycogenolyse und Lipolyse
Da Coffein die Lipolyse fördert und eine leichte appetithemmende Wirkung besitzt, wird es häufig als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmittel zum Fettabbau angeboten (sog. „Fatburner“). Zu diesem Zweck werden 2-3 Gaben, jeweils 30 Minuten vor dem Frühstück, vor dem Mittagessen sowie vor sportlichen Aktivitäten eingenommen. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass sich die Lipolyse nur in Kombination mit körperlichen Betätigungen positiv auf den Fettabbau auswirken. Wer meint, durch ein paar Coffeintabletten und ohne Sport seinen Fettabbau anzukurbeln, ist falsch informiert und wird von der Coffeinwirkung enttäuscht sein.
Bei der Auswahl für den Fettabbau geeigneter, hochwertiger Fatburner ist besonders auf eine sinnvolle Zusammensetzung der Wirkstoffe zu achten. Zu viele Substanzen sind genauso unsinnig, wie Phantasiewurzeln mit utopischen Werbeversprechen. Gute Fatburner kombinieren Coffein mit weiteren stoffwechselanregenden Substanzen wie z. B. Guarana, Grüntee, Chili, Synephrin etc.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen