Dienstag, 9. April 2013

Abnehmen und schlank bleiben

 


Holding small plant

Eigentlich ist heute genau der richtige Tag, um endlich aufzuhören und anzufangen. Aufzuhören mit einer ungesunden Lebensweise, die unseren Körper dauerhaft zerstört, anzufangen mit einer gesunden Lebensweise, prall gefüllt mit Vitalstoffen und allem, was unser Körper mag und was er uns auch noch am Ende des Jahres dankt.

Denn eine gesunde Lebensweise ist kein Buch mit sieben Siegeln, auch kein Geheimnis, welches sich uns dauerhaft verbergen will. Ein wenig Mut und Aufgeschlossenheit – und das Buch mit den vielen Siegeln wird sich auch für Sie öffnen. Denn viele Krankheiten müssen gar nicht sein. Andere wieder kann man ganz natürlich behandeln.

Vieles ginge viel chemiefreier, auch wenn anderes propagandiert wird. Noch sind viel zu viele unter uns ignorant gegenüber der Natur, gegenüber dem, was die Natur uns schenkt.

Und doch ist sie es, die uns heilt, uns hilft und jung hält. Sogar chronische Krankheiten wie Migräne und Arthrose sind durchaus durch natürliche Mittel behandelbar, diese Krankheiten sind auch durch Chemie nicht auszuheilen, und es ist sehr umstritten, ob Chemie hier weiterhilft.

Bei Migräne z.b. hilft Chemie nicht dauerhaft, und alternative Heilmethoden sind hier durchaus anzuraten. Leider wollen die meisten von uns immer noch die „schnelle Heilung“, eine Pille einwerfen und der Schmerz ist weg. Damit ist jedoch die Ursache nicht beseitigt und so kommt der Schmerz immer wieder, oft mit einer steigenden Tendenz.

Gesundheit geht durch den Magen

Gesundheit in jeder Form geht immer wieder „durch den Magen“. Sehr viele Krankheiten finden hier ihre Ursache, ist der Darm krank, ist der Mensch krank. Und ebenso viele Krankheiten lassen sich durch richtige Ernährung in den Griff kriegen. Wollen wir wirklich gesund sein, reicht es nicht, ins Fitness-Studio zu gehen oder mal ab und zu einen Apfel zu essen.

Wer richtig gesund sein und bleiben will, muss sich dauerhaft richtig ernähren. Eine gesunde Lebensweise beginnt bei der richtigen Ernährung. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Diese Tatsache ist fast allen Menschen bewusst, aber warum hält sich kaum einer daran?

Warum liegen Fertigprodukte weiter im Trend – warum greifen so viele Menschen zu den Limonaden anstatt zu Wasser? Wird ungenügend aufgeklärt? Wir glauben, dass die Ursache nicht nur an der mangelnden und oft widersprüchlichen Aufklärung liegt. Sondern daran, dass wir verwöhnt sind.

Wir sind faul. Zu faul, uns zum Abendessen mühsam die Möhren zu schälen, den Salat zu putzen und eine Gemüsepfanne zu kochen. So wird einfach eine Pizza in den Ofen gesteckt, ist in 20 Minuten ohne weitere Arbeit fertig, und dann heißt es noch: das schmeckt viel besser als das Gemüse.

Schmeckt das wirklich besser? Nein! Nur sind unsere Geschmacksnerven völlig krank, durch das Glutamat, durch Konservierungsstoffe, Geschmacksstoffe und Geschmacksverstärker völlig aus dem Gleichgewicht. Ernähre einen Menschen wirklich gesund, komplett ohne Fertigprodukte oder Zusatzstoffe, er würde die Pizza ausspucken.

„Viel zu salzig!“ wäre das erste. Salz braucht der Körper, unumstritten, zuviel Salz schreckt den Körper normalerweise ab. Gut für den, der es noch merkt. Gut für den, dem die Fertigprodukte nicht schmecken, die so vollgestopft sind mit Zusatzstoffen, damit sie überhaupt nach etwas schmecken können.

keine Fertigprodukte mehr

Wir nehmen uns also als erstes vor: Keine Fertigprodukte mehr. Pizza kann man auch selber machen. Sie einfrieren und wieder auftauen. Selbstgemachte Pizza schmeckt super, ist einfach in der Zubereitung und lässt unglaublich viel Fantasie zu. Und einen Quark-Öl-Teig kann sogar jeder Laie zubereiten.

Überhaupt ist eine gesunde Ernährung nicht so kompliziert und auch nicht so kostspielig, wie die meisten glauben. Und es ist tatsächlich möglich, gesund zu leben. Wenn Sie konsequent dabei bleiben, Saisonzeiten und Angebote nutzen, keine Fertigprodukte mehr, ein- bis zweimal pro Woche Fleisch, und nur in Maßen Alkoholisches oder Süßes essen, wird sich die Vollwerternährung nicht auf ihr Portemonnaie auswirken.

Schlagzeilen in der Zeitung machen immer wieder aufmerksam: „Deutschland verhungert an vollen Töpfen“ oder „Kinder-Adipositas – bedenklich“. Diese Artikel machen darauf aufmerksam, dass hier etwas gravierend falsch läuft. Und es ist erschreckend, wie wenige sich darum kümmern.

Denn wir haben hier alles, was wir brauchen. Wir in Deutschland haben die Möglichkeit, völlig gesund zu leben, und nutzen diese Möglichkeit nicht. Gesundheit – wird langsam zu einem Mythos, keiner weiß mehr so recht, was es ist, was es bedeutet oder wie man es erreicht und behält.

Nur lesen schenkt keine Gesundheit

Von alleine wird es nicht besser. Nur darüber lesen schenkt uns keine Gesundheit. Wir müssen endlich anfangen, es in die Tat umzusetzen. Und zwar ganz vernünftig, ohne in diese oder jene Richtung zu übertreiben. Beachten Sie nachfolgende Tipps und Tricks, übernehmen Sie es in Ihren Tagesablauf und scheuen Sie nie mehr die Mühe, sich ein Essen selber zu kochen oder einen Salat zuzubereiten.

Denn wenn Sie wirklich wüßten, WAS in den Fertigprodukten enthalten ist und was sie letztendlich bewirken, würden Sie diese Abfallprodukte nicht mehr essen wollen. Wenn Sie keine Lust haben zu kochen: Was spricht gegen das altbekannte und bewährte Brot?

Ein Salat ist schnell gemacht, wer dazu keine Zeit hat, knabbert einfach an einer Möhre oder einer Paprika und was es sonst noch so gibt. Überwinden Sie sich. Sie tun es ja für sich.


Atkins Diät

 

Atkins-Diät - So geht's

Nach Meinung des amerikanischen Kardiologen, Dr. Robert Atkins, bauen viel Fleisch, Fisch, Käse und Eier bestehendes Übergewicht optimal ab - auch ohne drastische Einschränkung des Fettkonsums. Der Eiweiß- und Fettverzehr ist uneingeschränkt erlaubt. Nur kohlenhydratreiche Lebensmittel sollten Sie in geringen Mengen konsumieren: also kaum Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis, keine Süßigkeiten und Kuchen. Auch Obst und Gemüse sollen eingeschränkt werden. Die Atkins-Diät funktioniert also nach dem Low-Carb-Prinzip. Stehen dem Körper keine Kohlenhydrate zur Verfügung, soll Fett zur Energiegewinnung in Ketonkörper verwandelt werden.

Die Atkins-Diät empfiehlt Nährstoffpräparate, weil es bei dieser einseitigen Ernährung zu Vitamin-und Mineralstoffdefiziten kommt. Abspeckwillige sollen außerdem viel trinken, auch Alkohol ist nicht tabu.

Vorteile

Bei der Atkins-Diät darf man essen, ohne Kalorien zu zählen. Dies gilt auch für fettreiche Lebensmittel, die normalerweise als Dickmacher gelten.

Fett sättigt schnell, aber nicht langfristig.

Eiweiß dagegen lässt das Hungergefühl für längere Zeit verschwinden.

Es gibt eine Reihe von Studien zur Atkins-Diät. Einige Untersuchungen wiesen nach, dass Übergewichtige mit einer kohlenhydratreduzierten Diät in den ersten Wochen und Monaten schneller und mehr Gewicht verlieren als mit einer fettreduzierten Mischkost.

Nachteile

Die Atkins-Diät unterscheidet zwischen "verbotenen" und "erlaubten“ Lebensmittel und fördert deshalb rigides Verhalten. Das wiederum begünstigt einen Wechsel zwischen Diätphasen und zügellosem Essen - Regelverstöße sind vorprogrammiert.

Eine sinnvolle, langfristige Ernährungsumstellung lässt sich so nicht erreichen.

Ein langfristiger Nutzen der Atkins-Diät ist nicht belegt, es kann zum JoJo-Effekt kommen.

Die Atkins-Diät führt ganz gezielt zu einem Kohlenhydratmangel. Der Stoffwechsel muss sich dadurch stark umstellen und kann das Fett nicht mehr optimal verwerten. Die Folge: Es bilden sich Abbauprodukte, die den Hunger drosseln, allerdings auch die Nieren belasten und einer Gicht Vorschub leisten.

Die sehr fetten Lebensmittel können die Blutfettwerte in die Höhe treiben und damit langfristig zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Ohnehin wird sich bei dieser einseitigen Ernährung selbst der größte Liebhaber von Schweinshaxen und Rinderrouladen bald nach frischem Obst und Gemüse sehnen.

Fazit

Die Atkins-Diät ist unter Ernährungsexperten umstritten und wird als einseitig und potenziell gesundheitsschädlich eingestuft. Die Ernährungswissenschaft geht davon aus, dass Low-Carb-Diäten zu verschiedenen Gesundheitsstörungen und -schäden führen können, unter anderem Niereninsuffizienz, Leberschäden, Akne und Verstopfung.

Der Fettgehalt bei der Atkins-Diät liegt bei etwa 45 Prozent, der Proteinanteil bei rund 40 Prozent. Empfohlen ist ein Fettanteil von rund 30 Prozent, um das Gewicht zu reduzieren und zu halten. Die Diät ist insgesamt nicht ausgewogen.

Eine erhöhte Zufuhr gesättigter Fette soll Herz-Kreislauf-Risikofaktoren verschlechtern, eine fettreiche Ernährung wird mit der Entstehung von Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.

Aus Gesundheitsgründen sollten Sie die Finger davon lassen.

Datum: 14.01.10 Quellen/Redaktionpage1image14328 page1image14412 page1image14496 page1image14580

 

Wasser als Kalorienburner???

Wasser als Kalorienburner und Schlankmacher-Wissenschaftliche Beweise fehlen



Wasser ist kalorienfrei und kostengünstig und daher das Getränk erster Wahl zur Deckungdes täglichen Flüssigkeitsbedarfs. Bislang wurde jedoch die Bedeutung von Wasser imRahmen des Gewichtsmanagements von übergewichtigen und adipösen Personen nurunzureichend untersucht.

Vereinzelte Studien gingen der Frage nach, inwieweit der Konsum von Wasser vor oder miteiner Mahlzeit das Hunger-/ Sättigungsgefühl und die Energieaufnahme beeinflusst.Abgesehen von einem sehr kurzweiligen Effekt auf das Hungergefühl konnten die wenigenvorliegenden Ergebnisse keinen Benefit des Wasserkonsums zu den Mahlzeiten belegen.[1,2]

Ein U.S. Forscherteam untersuchte jüngst die ad libitum- Energieaufnahme einer einzelnenMahlzeit, zu der entweder 360 g Wasser, Diät- Cola, Normale Cola, Orangensaft oder 1%Milch gereicht wurden. Hier zeigte sich, dass bei Aufnahme eines kalorienhältigen Getränkes(ca. 156 kcal) um zusätzlich 104 kcal mehr über die Mahlzeit aufgenommen wurden als diesbei Konsum von Wasser oder gar keinem Getränk der Fall war. Die höhereEnergieaufnahme brachte im Vergleich zu kalorienfreien Getränken kein verbessertesSättigungsgefühl mit sich. Ein geringeres Völlegefühl nach dem Essen wurde lediglich in derGruppe, die gar kein Getränk zu sich nahm, beobachtet. Ein großes Glas Wasser zurMahlzeit erzielte demnach im Vergleich zu kalorienhältigen Getränken einenEinsparungseffekt von über 200 kcal und hatte außerdem eine bessere Sättigungswirkungals gar kein Getränk. [3]

Aufgrund der spärlichen wie auch kontroversen Datenlage kann hier jedoch keine gesicherteAussage darüber getroffen werden, ob der Konsum von kalorienfreiem Mineralwasser zurMahlzeit die Energieaufnahme generell reduziert. Selbst unter der Annahme, dass keinverbesserter Sättigungseffekt durch kalorienfreies Mineralwasser zu erwarten wäre, entfälltjedoch damit zumindest der zusätzliche Energiegehalt des Getränkes selbst.

Studien zu Softdrinks haben darüber hinaus gezeigt, dass die Kompensation derzusätzlichen Energiezufuhr aus flüssigen Lebensmitteln nur unpräzise erfolgt und deshalbunabhängig vom Energiegehalt des Getränkes die gleiche Energiemenge aus festenNahrungsquellen aufgenommen wird. [4] Der generell stark ansteigende Trend zukohlensäurehaltigen und gezuckerten Softdrinks wurde bereits wiederholt mit derepidemischen Ausbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Erwachsenenin Verbindung gebracht. [4,5,6]

Eine Substitution von Softdrinks durch kalorienfreies (Mineral-)Wasser würde sichdemzufolge über den Tag gesehen in einer günstigeren Energiebilanz äußern und damiteinen möglichen Benefit für das Gewichtsmanagement von übergewichtigen Personen mitsich bringen.

Einen anderen Ansatz verfolgte ein Forscherteam der Berliner Charité, die die Wirkung desWassertrinkens auf die Thermogenese und den Energiestoffwechsel von 14 gesundenPersonen untersuchten. [7] Die Autoren Boschmann et al. berichten im Jahre 2003, dass dieAufnahme von 500 ml Wasser die metabolische Rate bei Männern und Frauen um 30%ansteigen lässt. Auf Basis ihrer Berechnungen schätzen die Autoren, dass tägliches Trinkenvon 1,5 Liter Wasser zu einem Anstieg des Energieumsatzes um ca. 50 kcal pro Tag führt.Auf ein gesamtes Jahr hochgerechnet könnten damit in etwa 17 400 kcal mehr – dasentspräche dem Energiegehalt von 2,4 kg Fettgewebe- verbraucht werden, schlussfolgernBoschmann et al.

[Anm.: Im Abstract der Publikation und in populärwissenschaftlichen Beiträgen sprechen dieAutoren sogar von einem erhöhten Umsatz von 100 kcal bei Konsum von 2 L Wasser, waseinem jährlichen Mehrverbrauch von 34000 kcal und dem Energiegehalt von 4,8 kgFettgewebe gleich zu setzen wäre.]

Zu einem anderen Ergebnis kommen die Wissenschafter Brown et al. von der UniversitätFreiburg/ Schweiz, die in einer jüngst veröffentlichten Studie keinen Beweis für einenthermogenetischen Effekt von destilliertem Wasser bei Raumtemperatur fanden. DieAbkühlung des Trinkwassers auf 3 °C verursachte lediglich einen geringen Anstieg desEnergieumsatzes von 4,5 % nach 60 min. Die Autoren weisen weiters darauf hin, dass sichdieses Ergebnis mit eine Reihe von früheren Untersuchungen deckt, die ebenfalls keinenoder wenn nur sehr bescheidenen Effekt von Wasser auf den Ruheenergieverbrauchbeobachten konnten. Brown et al. halten abschließend fest, dass die Rolle von Wasser alsthermogenetisch wirkende Kraft im Gewichtsmanagement der Adipositas stark anzuzweifelnist.

Zusammenfassung:
Insgesamt betrachtet spricht eine Reihe von Argumenten dafür, dass der Ersatz von

kalorienreichen, gezuckerten und kohlensäurehältigen Softdrinks durch(Mineral)Wasser als effektive Zusatzmaßnahme in der Prävention wie auch zurGewichtsabnahme von übergewichtigen und adipösen Personen dienen könnte.Sensationsmeldungen, die eine Gewichtsabnahme durch Wasser per se versprechen,sind jedoch aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar.


Literatur:
[1] Roll B, Bell E, Thorwart M. Water incorporated into a food but not served with a food

decreases energy intake in lean women. Am J Clin Nutr 1999;70:448-55.
[2] Holt SH, Sandona N, Brand- Miller JC. The effects of sugar free vs. sugar-rich beverageson feelings of fullness and subsequent food intake. Int J Food Sci Nutr 2000;51:59-71.
[3] Della Valle DM, Roe LS, Rolls BJ. Does the consumption of caloric and non- caloricbeverages with a meal affect energy intake? Appetite 2005;44:187-93.
[4] Ludwig DS, Peterson KE, Gortmaker Sl. Relation between consumption of sugarsweetened drinks and childhood obesity: a prospective, observational analysis. Lancet2001;357:505-8.
[5] Mrdjenovic G, Levitsky D. Nutritional and energetic consequences of sweetened drinkconsumption in 6- to 13- year-old children. J Pediatr 2003;142;604-10.
[6] Schulze M, Manson J, Ludwig D. Sugar-Sweetened Beverages, Weight Gain, andIncidence of Type 2 Diabetes in young and Middle-Aged Women. JAMA 2004;292:927-934.[7] Boschmann M, Steiniger J, Hill U et al. Water- Induced Thermogenesis. J Clin EndocrinolMetab 2003;88:6015-6019.
[8] Brown CM, Dullo AG, Montani JP. Water-Induced Thermogenesis Reconsidered: TheEffects of Osmolarity and Water Temperature on Energy Expenditure after Drinking. J ClinEndocrinol Metab 2006;3598-602.

 

"Fettverbrennung im Sport" ???

“FETTVERBRENNUNG“ IM SPORT: MYTHOS UND WAHRHEIT

Ein Beitrag von einem renommierten Sportmediziner!

Wenn es um Gewichtsreduktion im Sinne einer Reduktion des Körperfettanteils geht, werden bezüglich der Fettverbrennung durch körperliches Training von vielen ”Fitness-Gurus”, auch von manchen Medizinern und sogar von einigen Sportwissenschaftlern, vor allem aber von Trainern in Fitnessstudios unzweckmäßige Empfehlungen abgegeben, die auf zwei Denkfehlern beruhen:

Erstens: Relativer und absoluter Anteil der Fettverbrennung (genauer: Energiegewinnung durch Oxidation=Verbrennung freier Fettsäuren, die durch Spaltung von Fett, vorwiegend aus dem Fettgewebe, entstehen) am Energieumsatz (Kalorienverbrauch) wird in einen Topf geworfen und beim ”Fettabbau durch Training” von falschen Vorstellungen ausgegangen.

Zweitens besteht der Irrglaube, man müsse beim Training Fett verbrennen, um “abspecken“ zu können.

Dies führte “Fettverbrennungstraining“ zum unglücklichen, da missverständlichen Begriff

Abgesehen davon, dass man “Fettverbrennung“ nicht mit “Fettabbau“ gleichsetzen darf und für eine Reduktion des Körperfettanteils nur eine negative Energiebilanz (Energieverbrauch größer als Ernährungszufuhr) das entscheidende Kriterium darstellt und nicht das Ausmaß der Fettverbrennung während des Trainings, sollte man sich folgendes bewusst sein:

Relativ gesehen (= prozentuell) verbrennt man umso mehr Fett, je weniger intensiv die körperliche Belastung ist, (”Schlank im Schlaf”), jedoch ist aufgrund des niedrigen Energieumsatzes die absolute Menge an verbranntem Fett gering.

Je intensiver die Belastung wird, desto weniger trägt Fett prozentuell zur Energiegewinnung bei und wird gegenläufig immer mehr Glukose (=Traubenzucker) verbrannt (primär aus den muskulären Glykogenspeichern als gespeicherte Energie “vor Ort“, aber auch dem Blut (Blutglukose = “Blutzucker“).

Dafür steigt der Energieumsatz (=Kalorienverbrauch) mit zunehmender Belastung.

Das bedeutet, dass bei einer höheren Intensität der Belastung der geringere relative (=prozentuelle) Anteil der Fettverbrennung an der Energiegewinnung einer größeren absoluten Menge an verbranntem Fett entsprechen kann, als es beim postulierten ”Fettverbrennungstraining” der Fall ist. Abgesehen davon wird vor allem mehr Energie verbraucht, was letztendlich für die Gewichtsreduktion entscheidend ist (Negative Energiebilanz).

Da diese Erklärung erfahrungsgemäß auf Verständnisschwierigkeiten stößt, hier zwei Beispiele, die der Veranschaulichung dienen sollen (Die Zahlenangaben sind Durchschnittswerte und individuell unterschiedlich. Sie sind u.a. vom Trainingszustand, Ernährungszustand und Körpergewicht abhängig):

Beispiel 1:

A) Langsames Laufen (”Joggen”) mit “Fettverbrennungspuls“ (vermeintlich optimales und vielfach postuliertes “Training zum Fettabbau“), Herzfrequenz ca. 60 bis 70% der maximalen Herzfrequenz (z.B. 120-130/min). Das bedeutet ungefähr 60% Fettverbrennung, 40% Glukoseverbrennung. Der Energieumsatz beträgt ca. 8 Kilokalorien pro Minute, somit kommen ca. 5 kcal pro Minute aus der Verbrennung freier Fettsäuren.

B) Laufen mit mittlerer Geschwindigkeit, Herzfrequenz ca. 80% der max. HF (z.B. 150-160/min). Hier haben wir einen deutlich höheren Energieumsatz (ca. 16-18 kcal/min), Energiebereitstellung ca. 40% aus Fettverbrennung und ca. 60% aus Glukoseverbrennung. In diesem Fall werden ca. 7 ”Fettkalorien” pro Minute verbraucht.

Das bedeutet, dass in diesem Fall durch den höheren Kalorienverbrauch im gleichen Zeitraum um ein Viertel bis ein Drittel mehr Fett verbrannt wird. (Stichwort Fettstoffwechseltraining, siehe unten)

Beispiel 2:

Zwei übergewichtige Damen um 40 besuchen vier mal wöchentlich ein Fitnessstudio und ”strampeln” dabei jeweils eine Stunde auf dem Fahrradergometer, die eine mit “Fettverbrennungspuls“ (z.B. 110 bis 120/min), die andere mit einer etwas höheren Intensität, z.B. bei einer Herzfrequenz von 140 bis 150/min.

Nach zwei Monaten hat die Dame, die im vermeintlichen ”Fettabbaubereich” trainiert hat, weniger an Gewicht (besser gesagt Körperfett) verloren als ihre Kollegin, da diese mit ihrem Training mehr Kalorien verbraucht hat und somit eine negativere Energiebilanz erzielt hat als sie selbst (Außerdem hat ihre Kollegin während ihres Trainings auch mehr Fett verbrannt, was aber in diesem Fall zweitrangig ist). Damit ihr ”Fettabbautraining” gleich effektiv wie das ihrer Kollegin ist, sprich um gleich viel Energie (Kilokalorien) zu verbrauchen und gleich viel Fett zu verbrennen, müsste sie die Belastungsdauer ihrer offensichtlich zu wenig intensiven Trainingseinheiten deutlich verlängern!

Um es nochmals klar auszudrücken:

• Fettverbrennung ist nicht gleichbedeutend mit Fettabbau.

• Den vielfach postulierten “Fettverbrennungspuls“ zur Gewichtsabnahme gibt es nicht.

Es gibt keinerlei Herzfrequenz-gezieltes “Training zum Fettabbau bzw. Gewichtsverlust“!

• Ein Fettstoffwechseltraining ist kein “Fettabbautraining“! (Es verfolgt ein anderes Ziel, siehe unten)

Die Fettverbrennung (Fettsäurenoxidation) ist vielmehr eine Form der Energiebereitstellung, die in unserem Organismus rund um die Uhr läuft.

Was landläufig als Fettabbau verstanden wird, ist die Reduktion von gespeichertem Körperfett, wenn die Energiebilanz negativ ausfällt.

Für eine erwünschte Gewichtsabnahme im Sinne einer Reduktion des Körperfettanteils ist die Fettverbrennung während des Trainings nicht relevant, vielmehr die nach dem Training (gesteigerter Energieumsatz und damit auch gesteigerter Fettstoffwechsel in der Erholungsphase über mehrere Stunden, v.a. nach intensiver körperlicher Belastung, sog. ”Nachbrenneffekt”), letztlich aber nur eine negative Energiebilanz, nicht nur kurzfristig, sondern überdauernd betrachtet) das entscheidende Kriterium.

Das heißt, der tägliche (bzw. wöchentliche bzw. langfristige) Energieverbrauch muss höher sein als die Energiezufuhr bzw. die Energiezufuhr geringer als der Energieverbrauch (gemessen in Kilokalorien bzw. Kilojoules).

Wenn also etwas während des Trainings mit der Zielsetzung “Gewichtsreduktion“ wichtig ist, dann ist es der Kalorienverbrauch und nicht, ob bzw. wie viel Fett dabei verbrannt wird! Vereinfacht kann man sagen – verbrennt die Muskulatur bei einer intensiven Trainingseinheit vorwiegend Glukose und kaum Fett, verbrennt sie dafür nachher in Ruhe mehr Fett.

• Für eine Gewichtsreduktion im Sinne eines Fettabbaus ist nur ein höherer Kalorienverbrauch mit negativer Energiebilanz langfristig entscheidend.

• Bei negativer Energiebilanz holt sich der Organismus die noch benötigte, aber ”fehlende” Energie aus dem Fettgewebe.

In Ruhe verbrennt der Körper (v.a. unsere Muskeln) in erster Linie Fett (”Schlank im Schlaf”). Je höher der sog. Grundumsatz, desto mehr Fett wird rund um die Uhr verbrannt.

Unter Grundumsatz (GU) versteht man den Energieverbrauch bei ausschließlicher Bettruhe, abhängig von der individuellen Muskelmasse und damit auch vom Alter. Er beträgt pro Stunde etwas weniger als das eigene Körpergewicht in Kilokalorien.

Genauer: Beim Mann 900+10x Körpergewicht, bei der Frau 700+7x KG.

(Bei einem 80kg schweren Mann sind das ca. 1700 kcal, bei einer 60 kg schweren Frau ca.1100 kcal/24 Stunden. Der höhere Grundumsatz des Mannes erklärt sich durch dessen größere Muskelmasse). Somit kann der tägliche Grundumsatz grob mit der einfachen Formel Körpergewicht x 20 (Frau) bzw. KG x 23 (Mann) abgeschätzt werden (gilt nicht für deutlich Übergewichtige).

Körperlich inaktive Menschen liegen jedoch meist deutlich darunter!

Den täglichen Kalorienbedarf, der meist überschätzt wird (!), kann man im Falle fehlender körperlicher Betätigung (Büroarbeit) mit der Formel GU x 1.3 bzw. bei mäßiger körperlicher Aktivität mit GU x 1.6 grob berechnen.

Wenn wir sinnvoll “abspecken“ wollen, müssen wir neben der richtigen Ernährung mit ausgewogener, fettbewusster (hinsichtlich der tierische Fette, damit können am effektivsten Kalorien eingespart werden) Mischkost und vorzugsweise nicht mehr als drei Mahlzeiten pro Tag körperlich aktiv sein, um den täglichen Kalorienverbrauch zu steigern und durch Erzielen einer negativen Energiebilanz Fettgewebe zu reduzieren. Die gängige Empfehlung von fünf bis sechs Mahlzeiten täglich kann im Einzelfall kontraproduktiv sein (bei deutlich Übergewichtigen, die eine Hyperinsulinämie bzw. bereits eine Insulinresistenz aufweisen), da aufgrund der mit jeder Nahrungszufuhr stimulierten Insulinsekretion der Fettabbau durch Hemmung der Lipolyse eher erschwert wird - Insulin fördert nicht nur die Aufnahme von Glukose (=Traubenzucker), Aminosäuren und Fettsäuren in die Körperzellen, sondern hemmt auch die Lipolyse = Fettspaltung. Diese kann demnach am besten bei niedrigem Insulinspiegel stattfinden, also im Nüchternzustand. Die Fettsäureverbrennung (Betaoxidation) selbst wird jedoch von Insulin nicht beeinträchtigt. An dieser Stelle soll auch darauf hingewiesen werden,

dass der in letzter Zeit “in Mode“ gekommene glykämische Index (GI) für Stoffwechselgesunde keine Relevanz hat, sondern allenfalls nur für Patienten mit gestörter Glukosetoleranz aufgrund einer Insulinresistenz (metabolisches Syndrom, NIDDM = Typ 2-Diabetes mellitus). Allerdings birgt ein unkritisches Achten auf einen niedrigen GI die Gefahr einer übermäßigen Fettzufuhr, was gerade beim metabolischen Syndrom bzw. NIDDM kontraproduktiv wäre.

Das thermodynamische Prinzip der negativen Energiebilanz ist jedoch für jedermann gültig und das letztlich einzig entscheidende Kriterium für eine Reduktion von gespeichertem Körperfett.

Um ein Kilogramm Fettgewebe abzubauen, muss man rund 7000 kcal “einsparen“ (nicht 9000 kcal, da Fettgewebe nicht aus 100% Fett besteht). Bei einem täglichen “Energie-Minus“ von nicht einmal 250 kcal bedeutet das ca. 1 Kilo “Fettverlust“ im Monat.

Um eine negative Energiebilanz zu erzielen, ist die Art und Weise der körperlichen Aktivität im Prinzip nebensächlich. Jede sportliche Betätigung hilft beim “Abspecken“. Die Basis sollte immer ein körperlich aktiver Lebensstil sein.

Aus medizinischer Sicht ist das Ausdauertraining zur Gewichtsreduktion gut geeignet, da es auch mit einem kardiovaskulären Benefit verbunden ist. Aber auch das Krafttraining hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, was den gesundheitlichen Benefit betrifft. Es verhindert nicht nur den alterungsphysiologischen Verlust an Muskelmasse und erhält dadurch Kraft und Koordination der Skelettmuskulatur, sondern geht auch mit einem metabolischem Benefit für den Zucker- und Fettstoffwechsel einher. Außerdem bewirkt ein intensives Krafttraining einen noch nachhaltigeren “Nachbrenneffekt“ (gesteigerter Energieumsatz und damit auch gesteigerte Fettverbrennung in Ruhe nach körperlicher Belastung) als ein intensives Ausdauertraining und im Falle einer Steigerung der Muskelmasse einen höheren Grundumsatz. Dass mit einem intensiven Krafttraining am effizientesten “abgespeckt“ werden kann, wurde schon vor über 20 Jahren wissenschaftlich gezeigt. Das scheint sich aber auf dem Fitnesssektor nicht herumgesprochen zu haben, wie der immer noch weitverbreitete Mythos eines “Fettabbautrainings“ zeigt.

Nochmals: Die Intensität der körperlichen Belastung ist hinsichtlich einer angestrebten Körperfettreduktion zweitrangig, man muss nicht im “Fettstoffwechselbereich“ trainieren, um “abspecken“ zu können!

Im Gegenteil - Studien haben mehrfach gezeigt, dass man seinen Körperfettanteil mittels intensiven Ausdauertrainings, intensivem Intervalltraining und vor allem Krafttraining effektiver reduzieren kann. Das bestätigt sich auch in der Praxis (Klassisches Beispiel: Sprinter!).

Für eine negative Energiebilanz ist, wie schon gesagt, allein der tägliche Energieumsatz, sprich Kalorienverbrauch in 24 Stunden, entscheidend. Dieser ist umso höher, je höher der Grundumsatz ist, und je intensiver und/oder länger eine körperliche Belastung erfolgt.

Neben regelmäßigem Ausdauertraining empfiehlt sich demnach zusätzlich ein intensives Ganzkörper-Krafttraining ein- bis zweimal pro Woche. Damit kann der Grundumsatz bzw. Ruheumsatz am effektivsten gesteigert werden (siehe oben, der GU ist abhängig von der Muskelmasse).

Die individuelle Belastungsintensität richtet sich primär nach dem Trainingszustand.

Natürlich setzt intensives Ausdauertraining eine entsprechende Grundlage voraus, weshalb es für ”Anfänger” nicht geeignet ist - sie würden nach kurzer Zeit schlapp machen und hätten somit erstens keinen Trainingseffekt und zweitens aufgrund des nur kurzzeitig erhöhten Kalorienverbrauchs auch keinen Erfolg hinsichtlich einer angestrebten Gewichtsreduktion.

Aber auch zu extensives Training - wie es immer wieder als ”Fettabbautraining” empfohlen wird, ist zur Gewichtsabnahme nicht sinnvoll! Ein effektives Fettstoffwechseltraining, welches sehr lange (90 Minuten aufwärts) durchgeführt werden muss, um wirklich gezielt den Fettstoffwechsel zu trainieren und damit die muskuläre Energiebereitstellung zu ökonomisieren (Einsparung von Muskelglykogen) und dadurch die Langzeitausdauerleistungsfähigkeit zu verbessern, benötigt z.B. ein Marathonläufer, Triathlet oder Radrennfahrer (dabei wird jedoch nicht ”Fettabbau” angestrebt!), nicht jedoch ein Freizeitsportler, der weder die Zeit noch den entsprechenden Trainingszustand dafür hat, und bei dem nicht die Steigerung der aeroben Kapazität (Ausdauerleistungsfähigkeit) sowie Leistungsdenken, sondern die angestrebte Gewichtsabnahme im Vordergrund steht.

Ein nur halbstündiges Training im Fettstoffwechselbereich bzw. Regenerationsbereich, wie man es in Fitnessstudios oft beobachtet, ist zu diesem Zweck alles andere als zielführend.

Außerdem liegt die Belastungsintensität eines effizienten Fettstoffwechseltrainings etwas höher, als viele glauben, nämlich in einem Bereich, wo nicht relativ, sondern absolut am meisten Fettsäuren verbrannt werden. Hierbei erfolgt die muskuläre Energiebereitstellung zu je ca. 50% aus der Oxidation von Glukose und der von Fettsäuren. Die Belastungsintensität liegt, je nach Trainingszustand, bei durchschnittlich 65% (bei Untrainierten bei 50%, bei sehr guten Ausdauertrainierten bis 75%) der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), das entspricht ca. 70 bis 80% der individuellen maximalen Herzfrequenz.

Ein weiterer großer Irrtum ist die weit verbreitete Fehlmeinung, die Fettverbrennung würde bei einer Ausdauerbelastung erst nach ca. einer halben Stunde einsetzen. Tatsache ist, dass die jeweilige Energiebereitstellung primär von der Belastungsintensität bestimmt wird, nicht von der Belastungsdauer, und dass es kein “Nacheinander“, sondern immer ein “Nebeneinander“ der einzelnen Arten der muskulären Energiebereitstellung gibt. Bei extensiver Belastung (z.B. Dauerlauf) besteht die aerobe Energiegewinnung (ATP) aus der Verbrennung (=Oxidation) von Fettsäuren und Glukose von Beginn an, wobei die Fette (Triglyzeride) vorwiegend aus dem Fettgewebe (im Bauchraum und unter der Haut) und - v.a. bei gutem Trainingszustand - auch aus dem Muskelgewebe (richtig gelesen - auch in der Muskulatur sind Fette eingelagert) zur Energiegewinnung herangezogen werden und der Traubenzucker (Glukose) zum Großteil aus den muskulären Kohlenhydratvorräten (Glykogenspeicher) mobilisiert wird und zum kleinen Teil als Blutzucker (Blutglukose) verwertet wird.

Die Intensität eines Ausdauertrainings wird am einfachsten über die Herzfrequenz gesteuert, wobei jeder Mensch ”seine” individuelle “Pulskurve“ sowie maximale Herzfrequenz hat. Eine Herzfrequenz von z.B. 160 wird für die meisten einer relativ hohen Belastungsintensität entsprechen, kann aber durchaus für den einen oder anderen noch eine extensive Belastung sein. Deshalb sind Tabellen, wie man sie z.B. in Fitnessstudios sieht, oder Faustregeln (wie 180 minus Lebensalter” oder ”220 minus Lebensalter, davon 70 Prozent”) zur Bestimmung der Belastungsherzfrequenzen ungeeignet, diese müssen vom erfahrenen Sportarzt immer individuell ermittelt werden. Es wäre es auch falsch, wenn im Kollektiv mit der gleichen ”Pulsvorgabe” trainiert werden würde - der eine wäre damit unter-, der andere überfordert.

Für die Praxis ergibt sich somit folgende Empfehlung, wenn mittels Sport eine Gewichtsreduktion im Sinne einer Reduktion des Körperfettanteils angestrebt wird:

• Regelmäßiges Ausdauertraining (mindestens dreimal pro Woche) mit nicht zu geringer Intensität! Die Belastungsintensität richtet sich nach dem Trainingszustand. Sie sollte zum effektiven Kalorienverbrauch und damit auch zur effektiveren Fettverbrennung über dem propagierten ”Fettverbrennungsbereich” liegen und zumindest 20 Minuten gehalten werden können - je länger, desto effektiver (je nach Trainingszustand und Leistungsfähigkeit, für ”Anfänger” sind bereits 10 Minuten wirksam!).

• Je extensiver die Belastungsintensität (gemessen anhand der Herzfrequenz bzw. beim Ergometertraining noch genauer anhand der Wattleistung), desto länger kann bzw. sollte die Belastungsdauer sein. Je kürzer die Belastungsdauer (z.B. bei Zeitmangel), desto intensiver muss trainiert werden, um den gewünschten Effekt (einen ausreichenden Kalorienverbrauch) zu erzielen.

• Intensives Ganzkörper-Krafttraining ein- bis zweimal pro Woche.

Die oft geäußerte Empfehlung, nach 17 Uhr nichts mehr zu essen (sog. “dinner cancelling“) entbehrt jeglicher physiologischen Grundlage und hat somit keine Allgemeingültigkeit. Sie gilt nur dann, wenn es die Energiebilanz gebietet. Wer seinen täglichen Energiebedarf bis zu diesem Zeitpunkt bereits gedeckt hat, würde seine Energiebilanz logischerweise positivieren, wenn er noch etwas essen würde. Wer jedoch untertags sparsamer isst, also weniger Energie zuführt, darf es sich am Abend mit ruhigem Gewissen schmecken lassen. Dass man dadurch leichter Fett ansetzen würde, ist ein Mythos, der von Leuten genährt wird, die das Prinzip der Energiebilanz nicht verstanden haben. Es stimmt auch nicht, dass die Verdauung nachts “schlechter“ wäre als untertags, genau das Gegenteil ist der Fall: Die Verdauung ist eine Domäne des Parasympathikus, und dieser überwiegt während der Nachtruhe. Es gibt beim gesunden Stoffwechsel auch keine Gärungs- oder “Fäulnis“prozesse (Ein von manchen Pseudoexperten ausgesprochenes abendliches “Obstverbot“ ist irrational!).

Ansonst ist eine abendliche Nahrungskarenz nur dann zweckmäßig, wenn am Abend kein Training durchgeführt wird. Andernfalls “darf“ man nicht nur, sondern soll man sogar noch eine Mahlzeit nach dem Training einnehmen (auch, wenn es schon spätabends ist!), die fettarm sowie eiweiß- und kohlenhydratbetont sein sollte (wichtig zur raschen Wiederauffüllung der muskulären Glykogenspeicher.

Für die “anti-aging“-Anhänger: Ein “dinner cancelling“ kann niemals eine solche Ausschüttung des Wachstumshormons (human growth hormone, HGH) bewirken, wie es eine intensive Trainingseinheit tut – wenn überhaupt (denn dafür wäre eine Hypoglykämie notwendig, also ein Abfall des BZ-Spiegels unterhalb des physiologischen Bereichs. Ein Fasten führt jedoch nicht zu einem “Unterzucker“, weil die Leber auch im Nüchternzustand ständig Glukose bereitstellt, um den Nüchtern-BZ-Spiegel aufrecht zu erhalten). Abgesehen davon folgt die HGH-Produktion einem zirkadianen Rhythmus. Das Wachstumshormon wird so oder so während der Nachtruhe ausgeschüttet, unabhängig davon, ob man abends isst oder nicht.

Das Wichtigste

• Fettverbrennung und Fettabbau sind zweierlei.

• Um den Körperfettanteil zu reduzieren, ist ausschließlich eine negative Energiebilanz entscheidend.

• Ein pulsgezieltes “Training zum Fettabbau“ bzw. “Training zur Gewichtsreduktion“ gibt es nicht (sondern nur ein Training des Fettstoffwechsels)

• Ein sog. Fettstoffwechseltraining dient nicht der Gewichtsreduktion, sondern der Ökonomisierung der muskulären Energiebereitstellung und damit der Verbesserung der Langzeitausdauer.

• Die effizienteste Reduktion des Körperfettanteils wird mit intensivem Training erreicht (Krafttraining, intensives Intervalltraining, intensives Ausdauertraining, Zirkeltraining). Natürlich muss die Belastungsintensität individuell dosiert werden.

• Neben regelmäßiger körperlicher Aktivität ist auf eine ausgewogene, fettbewusste Ernährung zu achten, um eine positive Energiebilanz (gleichbedeutend mit Speicherung von Körperfett) zu vermeiden.

 

Studie langsames essen


Weniger essen: Langsam essen macht schlank
Es ist wirklich so einfach: Essen Sie schön langsam – und Sie werden weniger essen. So wie unsere Mütter es uns immer eingebläut haben: Kind, schling nicht so und kau Dein Essen! Griechische und englische Ernährungsmediziner haben dafür jetzt in einer qualitativen Studie den Nachweis geliefert: Je mehr Zeit wir uns für die Nahrungsaufnahme geben, desto deutlicher sind Sättigungssignale aus dem Darm und desto weniger essen wir.


Langsam = weniger essen
Die Wissenschaftler servierten 17 Männern an zwei Tagen je eine exakt abgemessene Portion Eiscreme. An einem Tag mussten sie das Eis innerhalb von fünf Minuten essen, am nächsten Tag innerhalb von 30 Minuten. Über einen Zeitraum von dreieinhalb Stunden nach der Eis-Speisung wurde den Probanden regelmäßig Blut abgenommen, aus dem Verdauungshormone analysiert wurden. Ergebnis: Die appetitzügelnden Darmhormone GLP-1 und PYY (Glucagon-like Peptid 1 und Peptid YY) wurden beim langsamen Verzehr des Eises über einen längeren Zeitraum und in verstärktem Maße ausgeschüttet. Über die gesamte Beobachtungszeit gerechnet, lag ihre mittlere Konzentration nach dem langsamen Mahl 40 bzw. 27 Prozent höher als nach dem hastigen.
Hastiges Schlingen macht dick
„Dass schnelles Essen zu übermäßiger Kalorienaufnahme und zu Übergewicht führen kann, wissen die meisten Menschen zwar,” so Studienleiter Alexander Kokkinos von der Universität Athen. „Von ihrem Beruf und ihren Lebensgewohnheiten in Anspruch genommen, essen viele Menschen trotzdem heute schneller und mehr als in der Vergangenheit.” Das Ergebnis seiner Studie, so hofft Alexander Kokkinos, könnte dazu führen, dass auch Stressesser den mütterlichen Rat, langsam zu essen und zu kauen, wieder beherzigen. Schon allein deshalb, weil sie dadurch weniger essen und Übergewicht vermeiden können.
Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism

Montag, 8. April 2013

Schüßler-Salze

Schüßler-Salze und ihre Wirkung
Als Anwender der Schüssler-Salze möchte man gerne ihre Wirkungsweise kennenlernen und verstehen.
Für das Verständnis der Wirkung der Biochemie der Schüsslersalze ist es wichtig, zu berücksichtigen, dass sich Dr. Schüssler zu seiner Zeit, im 19. Jahrhundert, ganz stark an den damals neuen Erkenntnissen der Naturwissenschaft orientierte.
Damals hatten Dr. Schüsslers Ideen zur Heilung mittels Mineralsalzen, die auf die einzelnen Zellen einwirken, nichts Esoterisches, sondern sie waren durch naturwissenschaftliche Forschungen geprägt.
Dr. Schüssler war sehr interessiert an der Erkenntnissen von Dr. Virchow, der die Zellen des Körpers erst kurz zuvor entdeckt hatte. Auch andere namhafte Forscher hatten Einfluss auf Dr. Schüsslers Arbeit.
Mit diesem Vorwissen ausgerüstet, fällt es uns leichter, die Wirkungsweise der Schüssler-Salze als Produkt des damaligen naturwissenschaftlichen Weltbildes zu verstehen.

These: Mangel in Zellen verursacht Krankheiten
Die Zellen des Körpers enthalten ausser organischen Substanzen und den sogenannten Organellen auch mehrere anorganische Mineralsalze, die für das Funktionieren der Zelle unbedingt erforderlich sind.
Daher war auch die Grundannahme der Biochemie von Dr. Schüssler, dass Krankheiten entstehen können, wenn den Zellen die lebenswichtigen Mineralstoffe nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Diese Vorstellung entspricht durchaus auch heutigen medizinischen Erkenntnissen.
Schüsslers Idee, dass alle inneren Krankheiten durch solche Mineralsalz-Mängel verursacht werden, ist jedoch sehr umstritten und wird aus schulmedizinischer Sicht nicht geteilt.
These: Mineralsalze in der Nahrung erreichen nicht ihr Ziel
Mit einer ausgewogenen Nahrung nimmt man gewöhnlich ausreichend Mineralsalze zu sich.
Dennoch kann es nach Schüsslers Vorstellung zu Mangelerscheinungen innerhalb der Zellen kommen, weil es die Mineralsalze nicht von der Nahrung bis in die Zelle schaffen.
Die Mineralsalze liegen einerseits in grösseren Molekülverbänden vor und werden andererseits von den Verdauungssäften sowohl im Magen als auch im Darm chemisch verändert werden.
Die grösseren Molekülverbännde, die es bis zu den Zellen der Körperorgane schaffen, können oft nicht von den Zellen aufgenommen werden, weil sie zu gross sind.
Und dadurch kommt es dann zu Mangelzuständen, selbst wenn man genügend Mineralsalze über die Nahrung aufnimmt.
These: Potenzierte Mineralsalze erreichen die Zellen
Um das Problem der grossen Molekülverbände auszuschalten, hat Dr. Schüssler sich von der Potenzierungs-Idee der Homöopathie inspirieren lassen, bei der die Wirkstoffe stufenweise immer mehr verdünnt werden. Bei der stufenweise Verdünnung, werden die Wirkstoffe bei jeder Stufe entweder in Flüssigkeit kräftig geschüttelt oder in Milchzucker ausgiebig verrieben.
Diese intensive stufenweise Verdünnung nennt sich Potenzierung, weil die Wirkung durch dieses Verfahren aus homöopathischer Sicht verstärkt wird.
Weil Dr. Schüssler ein erfahrener Homöopath war, lag es nahe, dass er mit den Methoden der Potenzierung vertraut war.
Nach seiner Vorstellung werden die Moleküle der Mineralsalze durch das Verreiben bis zur sechsten oder gar zwölften Verdünnungsstufe (D6 bzw. D12) so isoliert, dass sie einzeln vorliegen und ganz von Milchzucker umgeben sind. Diese Vorstellung entspricht nicht den modernen Erkenntnissen über Moleküle der Mineralsalze, war zu Schüsslers Zeiten jedoch eine durchaus legitime Annahme. Auch wenn die Potenzierung nicht zu isolierten Einzelmolekülen führt, wird die gesamte Oberfläche der verriebenen Mineralsalze jedoch extrem stark vergrössert, sodass es durchaus denkbar ist, dass sie vom Körper besser aufgenommen werden können als unverdünnte Mineralsalze.
Die stark verdünnten Mineralsalze können nach Dr. Schüsslers Vorstellung leicht von den Zellen aufgenommen werden, bei denen ein Mangelzustand genau der eingenommenen Salze besteht.
Die Zellen wählen also selbst aus, ob sie ein Salz benötigen oder nicht.
Daher kommt es bei Einnahme der Schüsslersalze auch nicht zu unangenehmen Nebenwirkungen anders als bei fehlerhafter Zufuhr von nicht potenzierten Mineralsalzen.
These: Im Munde zergehen lassen fördert die Aufnahme
Auch für das Problem der chemischen Veränderungen während der Verdauung bieten die Schüssler-Salze eine Lösung.
Schüssler-Salze werden nämlich nicht geschluckt, sondern man lässt sie langsam im Munde zergehen.
Dadurch werden die fein verriebenen Mineralsalze direkt von der Mundschleimhaut aufgenommen und geraten von dort aus direkt in den Blutkreislauf. Sie umgehen daher die Verdauungsorgane.
Diese Vorstellung von der Wirkstoffaufnahme durch die Mundschleimhaut entspricht übrigens durchaus modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
These: Ausreichend Mineralsalze führen zu Gesundheit
Wenn die Zellen mithilfe der passenden Mineralsalze wieder gut versorgt sind, können Sie nach der Vorstellung der Biochemie wieder gut funktionieren.
Dadurch sollen Krankheiten geheilt werden, der Mensch wird wieder gesund.
Eine regelmässige Anwendung der Schüssler-Salze kann daher auch der Vorbeugung von Krankheiten dienen.
Soweit Dr. Schüsslers Theorie.
Reiztherapie oder Substitutionstherapie
Unter den Anhängern der Biochemie nach Dr. Schüssler herrscht eine gewisse Uneinigkeit, ob die Behandlung mit Schüsslersalzen eine Reiztherapie oder eine Substitutionstherapie darstellt.
Als Reiz-Therapie würde die Wirkung der Schüssler-Salze in etwa dem Konzept der Homöopathie diesbezüglich folgen, dass der Körper durch die Zufuhr der potenzierten Mineralsalze gleichsam an sie erinnert wird und sich die vollständige Versorgung mit diesen Stoffen aus der Nahrung holt.
Für einen solchen Reiz reicht eine geringe Dosierung der Schüssler-Salze aus, also beispielsweise drei mal täglich zwei Tabletten.
Eine Substitutions-Therapie würde die Versorgung der hungrigen Zellen mit den Mineralsalzen übernehmen.
Dazu braucht man teilweise auch nur geringe Mengen, weil einerseits oft nur ein geringer Mangel besteht und andererseits von einigen Mineralsalzen nur sehr wenig benötigt wird, ähnlich wie es bei Vitaminen und Spurenelementen der Fall ist.
Anhänger der Hochdosierung argumentieren jedoch damit, dass die heutige Umweltverschmutzung und die stark verarbeitete Nahrung, gepaart mit einem Leben im Elektrosmog und Bürostress zu einen erhöhten Bedarf an Mineralsalzen führt. Daher nehmen sie eine grosse Anzahl von Schüsslersalz-Tabletten ein.
Wenn man sich die Überlegungen Schüsslers genau betrachtet und den Argumenten für eine Reiztherapie und für eine Substitutionstherapie lauscht, kann man zu dem Schluss kommen, dass die Biochemie nach Dr. Schüssler sowohl eine Reiztherapie als auch eine Substitutionstherapie sein könnte.
Naturwissenschaftliche Sicht
Weder die moderne Naturwissenschaft noch die Schulmedizin können die Wirkungsweise der Biochemie nach Dr. Schüssler nachvollziehen oder erklären.
Es gibt auch keine naturwissenschaftlichen Studien, die die Wirkung der Schüsslersalze belegen können.
Da die Behandlung mit Schüssler-Salzen jedoch nebenwirkungsfrei ist, können sie normalerweise unbesorgt angewendet werden (ausser hochdosiert bei Laktose-Intoleranz), auch in Kombination mit schulmedizinischen Medikamenten.
Der behandelnde Arzt sollte jedoch über eine begleitende Behandlung mit Schüsslersalzen informiert werden und damit einverstanden sein.
Siehe auch:
Wirkungsweise der Schüssler-Salze
Die Funktionsmittel 1-12
Die Ergänzungsmittel 13-27
Krankheiten (Anwendungsgebiete)

Säure-Basen-Haushalt

Die Wahrheit über den Säure-Basen-Haushalt
Die Sandsteinputten am Kölner Dom verlieren ihr Gesicht, unsere Felder und Wälder siechen dahin, die Meere und Flüsse leiden unter dem sauren Regen, aber wir geben uns immer noch der Illusion hin, am Menschen würde dieses Problem einfach vorübergehen. Wir haben lange die Fähigkeit der Natur überschätzt, die aus unseren Auspufftopfen und Fabrikschloten geblasene Säure zu kompensieren. Und ebenso überschätzen wir immer noch die Fähigkeit des menschlichen Stoffwechsels, die viele Säure, die wir ihm zumuten, zu verkraften und wieder auszuscheiden.

Die Schulmedizin – was immer man darunter verstehen mag – ignoriert dieses Thema nahezu völlig. Allenfalls die Naturheilkunde nimmt sich der Problematik an. Zugegeben, manchmal zu sehr dramatisierend, manchmal auch falschen, weil überholten Theorien anhängend. Aber immerhin. Ich bin überzeugt, der Säure-Basen-Haushalt wird sich zu einem der großen Themen der Medizin in den kommenden Jahrzehnten mausern. Auch wenn kritische Diagnostik zeigt, dass der Anteil wirklich Betroffener eher bei 7 Prozent als bei 70 Prozent der Bevölkerung liegt.
Säure – eine chemische Reaktion
Aber was ist eine Säure eigentlich? Nicht der saure Geschmack der Zitrone ist gemeint, sondern die chemische Reaktion.
So richtig wissen wir das erst, seit der Däne Broenstedt uns 1923 lehrte, dass die Konzen-tration dissoziierter Wasserstoffionen den Säuregrad einer Lösung bestimmt. Keine Angst, so schrecklich chemisch das klingt, so einfach ist das: Sie kennen alle den Soziussitz hinten auf dem Motorrad. Fährt der Jüngling mit seiner Maid in den sonnigen Maienmorgen hinaus und die beiden geraten sich in die Haare, weil er etwas möchte, was sie nicht will, und er lässt sie dann am Straßenrand stehen und braust allein davon, dann ist die Sozia dissoziiert und reagiert verständlicherweise sauer. So einfach ist Chemie.
Dieses dissoziierte Wasserstoffion, H+ schreibt man das, ist so aggressiv, dass es in unserem Blut nur in einer Konzentration vorkommt, die zwischen der homöopathischen Potenz D10 und D11 liegt. Da schmunzeln manche Naturwissenschaftler über solche homöopathischen “Verdünnungen”, wie sie es nennen, wohl wissend, das eine Abweichung von dieser dünnen Säurekonzentration von weniger als einer Zehnerpotenz absolut tödlich wäre.
Da es unhandlich ist, in Laborberichten Kommazahlen an zehnter Stelle hinter dem Komma auszuschreiben, bezieht man die Säurekonzentration nicht auf den Milliliter sondern auf den Liter, dann ist das nicht mehr die zehnte sondern die siebente Stelle hinter dem Komma, schreibt das ganze logarithmisch, also 10-7, und beschränkt sich auf die kleine hochgestellte Zahl ohne 10 und ohne Minuszeichen, und nennt das dann pH 7. Dieser geheimnisvolle Begriff ist also nur eine vereinfachte Schreibweise der Konzentration.
Im menschlichen Blut haben wir beim Gesunden den Wert pH 7,4. Schwach basisch nennen wir das, denn pH 7 gilt als Neutralpunkt, bei dem Säuren und Basen im Gleichgewicht stehen. Nun stimmt das allerdings nur für destilliertes Wasser. Jede andere Lösung, in der irgend etwas herum schwimmt, hat einen eigenen Neutralpunkt, bei dem Säuren und Basen im Verhältnis eins zu eins vorhanden sind. Für das menschliche Blut liegt dieser Wert bei pH 6,1. Und wenn Sie nun ganz neugierig sind, und den Taschenrechner fragen, wie denn 10-6,1 zu 10-7,4 steht, dann wird er Ihnen sagen, dass in der zweiten Verdünnung nur noch ein Zwanzigstel der Säure vorhanden ist.
Die Azidose – ein lebensbedrohender Zustand
Mit anderen Worten: Der Gesunde hat in seinem Blut zwanzig mal so viel Basen schwimmen, als da Säuren sind. Das lässt erkennen, dass die Gefahr in der Tat von der Säure und nicht von der Base herrührt. Aber auch, dass der liebe Gott, oder wem immer wir die Verantwortung für den Homo sapiens in die Schuhe schieben wollen, es gut mit uns meint. Wir haben einen hohen Schutzwall gegen die Übersäuerung mit auf den Weg bekommen. Wenn wir allerdings immer wieder an diesem Schutzwall knabbern, dann wird mit der Zeit aus zwanzig zu eins nur noch neunzehn, achtzehn, siebzehn zu eins – und irgendwann bricht das System zusammen. Dann sprechen wir von der akuten Azidose, einer Notfallsituation, die mit Blaulicht auf die Intensivstation führt.
Dass uns nicht jede saure Gurke und jede Aspirintablette dort hin bringt, verhindern die zwanzigfachen Basenreserven, die eine hinzukommende Säure puffern, das heißt: an sich binden und damit ihrer Aggressivität berauben. Auch wenn sie nicht mehr akut bedrohlich ist, eine Säure bleibt eine Säure, und wenn sie nicht wieder ausgeschieden wird, hat sie eine Base vom Schutzwall abgegraben. Die Mär von der Säure, die angeblich basisch verstoffwechselt wird, gehört in das Reich der Fabel.
Vermehrte Zufuhr und verminderte Ausscheidung, das sind die beiden Ursachen, die zur Übersäuerung führen. Ganz korrekt ist dieser so gern gebrauchte Begriff allerdings nicht. Ehe es zur Übersäuerung kommt, findet eine schleichende Verminderung der Basenreserven statt. Latente Azidose oder verminderte Pufferkapazität nennen wir das.
Säure-Basen-Tabellen sind Unsinn
Eine übermäßige Aufnahme von sauren H+-Ionen kann nur mit der Nahrung erfolgen, wozu natürlich auch Medikamente gehören. Leider sind die vielen Nahrungsmittel-Tabellen, die uns Aufschluss über den Säure-oder Basengehalt der Lebensmittel versprechen, nicht mehr wert, als in den Papierkorb geworfen zu werden. Sie gehen alle nahtlos auf eine Untersuchung von Ragnar Berg zurück, veröffentlicht in der Chemikerzeitung von 1912. Ragnar Berg hat entsprechend der damaligen – vor Broenstedt – geltenden Auffassung, Kationen seien Basen und Anionen Säuren, eine Bestimmung der wichtigsten Kationen und Anionen in Lebensmitteln gemacht. Das sagt jedoch über den Säurewert nicht das geringste aus. Die zu Grunde liegende Theorie ist falsch. Zudem sind die Untersuchungen unvollständig. Denn wenn das, was auf Ihrem Teller liegt, nicht genau die gleiche Menge Kationen wie Anionen hätte, dann würde es leuchten, qualmen, zischen oder explodieren ... Es wäre chemisch hoch reaktiv. Niemand würde mit der Gabel drin stochern.
Nur eines wissen wir sicher: Eiweiß besteht aus Aminosäuren und ist in der Tat eine der Hauptursachen für unsere Säure-Probleme. Das gilt auch für pflanzliche Eiweiße. Durch den zusätzlichen Gehalt an Phosphor-und Schwefelsäuren schlagen tierische Eiweiße, insbesondere Schweinefleisch, allerdings sehr viel mehr zu Buche.
Nun muss man dieserhalb nicht gleich zum Vegetarier werden, aber der Fleisch-, Fisch-, Milchproduktkonsum sollte sich von der heute üblichen ,,Eiweißmast” etwas mehr dem Armeleutespeisefahrplan des vergangenen Jahrhunderts annähern.
Der Zucker, im Stoffwechsel als Glucose verbrannt, wird nur dann zum Säurebildner, wenn er nicht genügend Sauerstoff für die Verbrennung zu CO2 vorfindet, also anaerob verbrannt wird. Verbrennung heißt ja, Kohlenstoff = C zu Kohlendioxid = CO2 zu verwandeln, indem zwei Sauerstoffatome angelagert werden. Und wenn der Kohlenstoff die beiden Sauerstoffatome nicht findet, dann nimmt er sie eben dort her, wo einige Reserven lagern, aus der allbekannten Verbindung H20, dem Wasser. Jedes „O“, dass aber dem Wasser entnommen wird, hinterlässt „2 H“, die dann als „H“ aggressiv sauer sind. Jedes verbrannte Kohlenstoffatom hinterlässt in einem in sich geschlossenen System mit be-grenzten Sauerstoff- und Wassermengen, wie es Mutter Erde und auch unser Körper darstellt, vier saure Moleküle. Darum sorgen wir uns weltweit um den CO2-Ausstoß, der unsere Erde unbewohnbar machen wird, wenn alle Chinesen, Afrikaner und Lateinamerikaner ebenso viel Auto fahren wollen, wie wir.
Bei Kreislaufkranken an den Säure-Basen-Haushalt denken
In unserem Stoffwechsel ist dieses Problem den Sportmedizinern bestens bekannt. Allzu gern vergessen wir jedoch, dass jeder Geriatrie-Patient, jeder Asthmatiker, jeder Blutarme, jeder Herz- und Kreislaufkranke ständig in Sauerstoffnot lebt und sich wie ein Hochleistungssportler immer an der Obergrenze seiner physiologischen Leistungsfähigkeit bewegt, anaerob verbrennt und dabei Säure in Form von zusätzlich leistungsbegrenzender Milchsäure freisetzt. Eine Kreislaufbehandlung ohne Verbesserung des Säure-Basen--Haushaltes wird immer nur begrenzte Erfolge zeitigen.
Was für Glucose gilt, gilt allerdings ebenso für andere Kohlenwasserstoff-Verbindungen wie zum Beispiel ASS und Vitamin C. Und fraglos stellen die sogenannten “sauren Antiphlogistika”, die der Verbraucher als ,,Antirheumatika” kennt, ein erhebliches Säuerungspotenzial.
Was jeder Vegetarier weiß, dass nämlich pflanzliche Nahrung den Urin alkalisch macht, wussten schon die Ärzte im alten Arabien, in dem lange vor den Römern und Griechen eine hohe Medizinkultur herrschte. „Al kali“ heißt die Pflanzenasche. Die Römer erfanden das Rad dann noch einmal und tauften die Pflanzenasche Potassium = Pottasche, und so heißt überall in der Welt unser so lebenswichtiges Mineral Kalium.
Kalium ist im Inneren der Nerven-, Blut und Muskelzellen etwa vierzigmal höher konzentriert als draußen und hält dadurch die nervliche Stabilität, das Ruhepotenzial der Nerven aufrecht. Zu Recht kann man darum sagen “Kalium statt Valium!”. Fehlt aber im Inneren der Zellen Kalium, dann wandern statt dessen H+-Ionen hinein, also Säure.
Kalium verdrängt die Säure
Diese intrazelluläre Übersäuerung aber ist die fatalste Form. Sie wird von der Messsonde des Arztes nicht mehr erkannt, dringt doch das pH-Meter nie in die Zelle ein, sondern misst nur das Blutplasma. Und ebenso werden die Messfühler der Niere ausgetrickst, die einen zu hohen Säurestand im Blutplasma erkennen und dessen Ausscheidung einleiten sollen.
Diese Form der intrazellulären Übersäuerung wird weder diagnostiziert noch hilft sich der Körper selbst. Schon vor dem letzten Krieg haben zwei deutsche Ärzte, Dr. Warburg und Dr. Seeger, die Zellgärung für eine mögliche Krebsursache gehalten. Vielleicht hatten sie so unrecht nicht.
Geben wir nun diesen Patienten Kalium, zum Beispiel in Form des kaliumreichen Getreides, dann wandert das Kalium an seinen Platz, verdrängt die Säure, die wird wieder messbar, vor allem aber wieder von der Niere erkannt und ausgeschieden, der Urin wird sauer, und der Patient gerät in Panik, sollte er sich auf die Urinteststreifen verlassen. Sie wissen es nun besser: Die nicht auszurottende These, Getreide würde säuern, ist falsch. Getreide säuert nicht, es entsäuert. Und genau das wurde beobachtet, nur leider falsch gedeutet.
Zuviel Säure mit der Nahrung
Damit wären wir auch schon bei der anderen Quelle der Säure-Probleme, der Ausscheidung. Fest steht, dass wir uns täglich bei unserer Kostform etwa 100 mmol Säure zu viel zuführen. Die muss über die Niere wieder raus, eine andere Austrittspforte gibt es nicht. Weder die Atmung noch der Magen können unsere Säure-Basen-Bilanz verbessern, wie uns die klugen Lehrbücher der inneren Medizin vorgaukeln. Sie können zwar kurzfristig den akuten pH-Wert des Blutes verändern, nicht aber dauerhaft die Bilanz steuern.
An der Niere wirkt das Enzym Carboanhydrase fleißig am Rauswurf der Säure mit. Ohne Carboanhydrase schläft die Säureausscheidung fast vollkommen ein. Die Carboanhydrase ist wiederum zinkabhängig. Ein Zinkmangel macht sie unwirksam und den Patienten sauer. Auch gibt es eine Gruppe von Entwässerungsmitteln, die nach dem Prinzip der Carboanhydrasehemmung arbeiten. Statt Säure scheiden sie Wasser aus. Ich nenne das Teufel mit Beelzebub austreiben.
Urintests: Keine sinnvolle Aussage
Kaliummangel, Zinkmangel, Diuretika ... alles lässt die Säure im Körper zurück. Im Urin jedenfalls taucht sie nicht auf. Drum kann auch der Urin keine sinnvolle Aussage über den Säure-Basen-Haushalt machen. Auch das haben Sie nun – wenngleich schmerzhaft – begriffen, dass die ganze Teststreifenpiekserei im Urin keinen Sinn macht. Ernsthafte Diagnostik muss immer im Blut erfolgen. Es tut mir ja leid, Ihnen so viel Liebgewordenes auf den Kopf stellen zu müssen.
Eine Ausnahme wurde schon 1902 in der Literatur beschrieben: Morgens zum Frühstück einen gestrichenen Esslöffel Natriumbikarbonat (Natron) schlucken, und dann den Urin bis in den frühen Nachmittag hinein mit Teststreifen prüfen. Der Basenschub müsste irgendwann den Urin deutlich ins alkalische hinein verändern. Tut er das nicht, ist der Patient bereits beträchtlich gestört. Das Blut nimmt den Esslöffel Base dankbar auf und gibt ihn um gar keinen Preis wieder her.
Warum nun ist die Säure so schlimm?
Was macht sie Böses?
Es war der Stuttgarter Internist Berthold Kern, der darauf hingewiesen hat, dass die roten Blutkörperchen größer sind als der Querschnitt der Haargefäße, durch die sie fließen müssen. Das geht nur, weil sie sich hütchen-- oder granatförmig verbiegen. Werden sie jedoch strukturstarr, und eben das macht die Säure, dann verlieren sie diese Fähigkeit. Die Fließeigenschaft des Blutes wird schlechter, es gelangt weniger Sauerstoff ans Ziel, die anaerobe Ver-brennung nimmt zu, es wird Milchsäure gebildet ... ein Teufelskreis, eine Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt.
Kern sah darin die alleinige Ursache des Herzinfarktes und des Schlaganfalles, womit er sicher weit übers Ziel hinaus schoss. Mit seiner Therapie, allein basische Salze zu geben, hatte er aber immerhin beachtliche Erfolge.
Strukturstarre, also fehlende Elastizität, ist für kollagenes Bindegewebe fatal. Bandscheiben, Gelenkknorpel und -kapseln, Sehnen, Bänder, Muskelhüllen, Herzklappen und vieles mehr ist solch kollagenes Bindegewebe. Verliert es seine Elastizität wird es spröde und brüchig und beginnt zu schleißen. Bandscheibenschäden und Arthrosen sind die Folge. Arthrosen entstehen zudem aus einem Missverhältnis zwischen Knorpelanbau und Knorpelabbau. Der Abbau aber wird durch ein saures Milieu beschleunigt.
Antirheumatika keine Lösung
Und was passiert, wenn ein hüftarthrotischer Patient mit schmerzerfüllter Miene zum Orthopäden humpelt? Mit großer Wahrscheinlichkeit bekommt er ein Antirheumatikum, also ein saures Antiphlogistikum verordnet. Für die kurzzeitige Linderung der Schmerzen und den Entzündungsabbau zahlt er einen hohen Preis, nämlich die Verschlechterung seiner Knorpelstruktur.
Jede Hausfrau, die samstags die hässlichen Kalkflecken der Wasserspritzer von den Armaturen ihres Badezimmers entfernt, weiß, das Säure Calcium auflöst. Genau das passiert auch in unserem Skelett. Eine dauerhaft säuernde Ernährung mobilisiert Calcium aus den Knochen, weil nämlich das daran hängende Phosphat zum Puffern der Säure benötigt wird. Die Osteoporose ist also nicht nur eine Calciummangelkrankheit, sondern auch ein Übersäuerungsproblem. Nicht zu vergessen ist der Bewegungs- und Sonnenlichtmangel. Hinter diesen Ursachen der Osteoporose schrumpft der angebliche Östrogen-Mangel der Wechseljahre zur Bedeutungslosigkeit.
Sodbrennen und saures Aufstoßen künden vom verzweifelten Versuch des Blutes, wenigstens vorübergehend etwas Säure im Magen zwischen zu lagern, um dabei ein paar Basen für die notwendige Arbeit der Bauchspeicheldrüse zu gewinnen. Wenn schließlich der Magen anazid wird, also keine Magensäure mehr bildet, ist das nur ein Zeichen für die totale Erschöpfung jener Zellen in der Magenwand, die hierfür zuständig sind. Auch dieser Patient ist im Blut und Gewebe übersäuert.
Kann er die Säure weder in den Magen abschieben noch über die Niere ausscheiden, schiebt sein Blut den Feind ins kollagene Bindegewebe ab, das große Pufferkapazitäten aufweist. Schließlich aber wird es spröde und brüchig. Es kann fast als Gesetzmäßigkeit in der Vorgeschichte der Patienten gelten: Hyperazidität des Magens, Anazidität und schließlich kommt der Bandscheibenschaden.
Völlig offen bleibt die Frage, wie die zigtausend in unserem Stoffwechsel aktiven Enzyme auf schleichende Veränderungen des pH-Wertes in ihrer Umgebung reagieren. Viele der noch unerklärbaren Befindlichkeitsstörungen, die sich in kein lehrbuchgemäßes Bild der inneren Medizin pressen lassen, könnten hier ihre Erklärung finden.
Wie stellt man nun eine Übersäuerung, richtigerweise eine Minderung der Pufferbasen oder ihrer Kapazität, fest? Das bleibt Sache des Arztes.
Mit Teststreifen für den Urin ist es nicht getan, wie Sie gesehen haben. Eine ernsthafte Diagnostik des Säure-Basen-Haushaltes muss immer im Blut erfolgen. Auch hier stellt sich nicht die Frage nach dem pH-Wert, sondern nach der Fähigkeit des Blutes, den pH-Wert in der Norm zu halten, also nach der Pufferkapazität. Das ist mit dem teuren Blutgasautomaten auf der Intensivstation möglich, oder mit einem einfachen Titrationsverfahren, an dessen Entwicklung ich beteiligt sein durfte.
Zum Schluss ein Wort zur Therapie. Ungezählte Entsäuerungssalze sind am Markt. Die meisten verwenden das preiswerte und leicht zu verarbeitende Natriumbikarbonat. Damit kann man zwar kurzzeitig puffern, also die Säure an das Bikarbonat binden und seiner Aggressivität berauben. Aber sie ist immer noch da und muss ausgeschieden werden. Die Säure nimmt in diesem Molekül nun den Platz des Natriums ein, das wiederum freigesetzt wird und zumindest für Kreislaufpatienten nicht gerade der Weisheit letzter Schluss ist.
Puffersubstanzen alleine genügen nicht
Zu einer wirksamen Therapie gehört mehr als nur Puffersubstanzen, nämlich die Ausscheidung der überschüssigen Säure. Dazu ist Zink erforderlich. Denken Sie an die Carboanhydrase der Niere. Um die intrazellulär versteckte Säure überhaupt erst freizusetzen und der Niere erkennbar zu machen, ist Kalium erforderlich. Und um die Milchsäure der anaeroben Verbrennung aus ihrer Stoffwechselsackgasse zu befreien und wieder zu Glucose zu verstoffwechseln, braucht es das Spurenelement Mangan. Puffernde Phosphate, Kalium, Zink und Mangan, dies ist alles in einem Mineralstoffpräparat enthalten, das vor fast dreißig Jahren aus einer Rezeptur und meiner Praxiserfahrung entstanden ist.
Das wichtigste aber sind nicht irgendwelche Pülverchen oder Tabletten, sondern die Beseitigung der eigentlichen Ursache, die den Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Abstellen von Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen, Änderung der Essgewohnheiten, Überdenken anderer Medikationen – all’ das ist um etliches wichtiger, als die Tablette, die immer nur die Notlösung sein kann, mit der das in den Brunnen gefallene Kind gerettet wird

Die Eiweißspeicherkrankheit


Eiweißspeicherkrankheit führt zu Herz-Kreislauferkrankungen
Das Lebenswerk des Frankfurter Mediziners Prof. Dr. med. Lothar Wendt (1907-1989) bestand in der Erforschung des Eiweißstoffwechsels im menschlichen Organismus und in der Erkenntnis, dass entgegen herkömmlicher wissenschaftlicher Meinung, im Körper Eiweiß gespeichert werden kann.

 Die mit hohem Fleischkonsum verbundene "Eiweißmast" und daraus resultierende gesundheitliche Probleme werden damit untermauert. Die gesundheitlichen Schäden durch ein Übermaß an tierischem Eiweiß können erheblich sein.
Unter Eiweißspeicherkrankheiten versteht man ernährungsabhängige Krankheitsbilder, die aufgrund von Eiweißablagerungen in Binde- und Stützgeweben, sowie an den Wänden der Blutgefäße entstehen.
Wer häufig tierische Eiweiße (Fleisch, Fleischpasten, Wurstwaren) verzehrt, führt seinem Körper nicht nur ständig ein Übermaß an Eiweißen, sondern auch reichlich Chemikalien und Purinus zu. Überschüssiges tierisches Eiweiß wird im Körper gespeichert, in das Bindegewebe und die Blutgefäße eingelagert. Dies führt nach Meinung des Frankfurter Internisten Dr. Lothar Wendt auf Dauer zu diversen Krankheiten wie Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall, Bluthochdruck, Rheuma, Angina pectoris, Arthrose, Typ-2-Diabetes, Stoffwechselstörungen, Gicht, Rheuma, Nierenentzündung und Autoimmunkrankheiten.
Unsere Zellen verkümmern
Dr. Wendt wird überschüssiges Eiweiß vor allem in der Basalmembran der feinen Blutgefäße (Kapillaren genannt) und im Bindegewebe gespeichert. Aufgrund andauernder Eiweißüberversorgung soll es infolge von Eiweißabscheidungen zur Verdickung der Basalmembran kommen. Diese stellt als Bestandteil der Kapillarwand eine zentrale durchlässige Stelle zwischen Blutbahn und Geweberaum dar. Die Verdickung der Basalmembran vermindert laut Dr. Wendt die Durchlässigkeit der Kapillarwand. Aufgrund dessen wird der Sauerstoff- und Nährstofftransport zu den Zellen, sowie der Abtransport der Schadstoffe aus den Zellen sehr eingeschränkt.
Fleisch und Diabetiker
Von dieser Situation ist der gesamte Körper betroffen, da die notwendige Versorgung der Organe nicht mehr gewährleistet ist. Eine Eiweißspeicherkrankheit legt laut Dr. Wendt den Grundstein für die Entwicklung von Krankheitsbildern jeder Art. Wenn dazu noch fleißig "kaputtes" Industrieöl, Trans-Fettsäuren und dergleichen konsumiert werden, scheint der Crash endgültig vorprogrammiert zu sein.
Ernst zu nehmende Schäden durch tierisches Eiweiß
Bei Diabetikern ist die Verdickung der Baslamembran eindeutig nachgewiesen, wobei die Ursache dafür laut der etablierten Medizin - die zu logischen und praktisch funktionierenden Erklärungen oft nur schwer Zugang findet - noch unbekannt ist. Die Schäden der Eiweißüberernährung können nach Ansicht von Dr. Wendt durch eine eiweißarme Diät und Fasten rückgebaut werden. Die Fähigkeit des Körpers, tierische Eiweiße zu verarbeiten, ist laut Dr. Wendt grundsätzlich sehr begrenzt.
Selten ist der Darm intakt
Die Verwertung dieser Eiweiße setzt einen vollkommen intakten Darm voraus und verlangt dem Körper zudem sehr viel Energie ab. Diese Voraussetzungen sind bei den meisten Menschen jedoch kaum noch vorhanden. Wenn man nun noch bedenkt, dass selbst ein gesunder Darm nur ca. 100 Gramm tierischer Produkte problemlos verwerten kann, leuchtet es ein, dass die tägliche Eiweißmast in gesundheitlichen Problemen enden muss. Die Eiweißspeicherkrankheit ist vorprogrammiert.
Vegetarier werden verschont
Die Schädlichkeit von überflüssigem tierischem Eiweiß geht auch daraus hervor, dass bei Vegetariern noch nie eine ernährungsbedingte Eiweißspeicherkrankheit festgestellt wurde. Im Gegenteil! Bei vegetarischer Kost und Vermeidung von tierischem Eiweiß wird der überfüllte Eiweißspeicher sogar abgebaut. Einer Information im Journal der amerikanischen Medical Assoziation zufolge kann eine vegetarische Diät 97 Prozent aller Koronarverschlüsse verhindern. (Siehe Buch "Eiweißspeicherkrankheiten" von Prof. Dr. med. Lothar Wendt - Schnitzer Verlag)
(Quelle: Gesund und fit in jedem Lebensalter)
Bei einer Eiweißspeicherkrankheit ist das Bindegewebe durch eingelagerte saure Stoffwechselschlacken - in Form von nicht verwerteten tierischen Eiweissen (hauptsächlich Milch- und Käse-Produkte) extrem belastet.
Zuviel tierisches Eiweiß belastet die Organe
Eine Eiweißspeicherkrankheit entsteht infolge von Eiweißablagerungen in Binde- und Stützgeweben, sowie an den Wänden der Blutgefäße. Einige davon zählen wir Ihnen nachstehend auf:
Arteriosklerose
Arthrose
Bluthochdruck
Diabetes Typ II
Gicht
Rheuma
Wer regelmäßig tierische Eiweiße in Form von Fleisch, Fisch, Eiern oder Milchprodukten zu sich nimmt, führt seinem Körper ständig ein Übermaß an Eiweißen zu. Der Organismus gerät in eine Übersäuerung.
Die Fähigkeit des Körpers, tierische Eiweiße zu verarbeiten ist grundsätzlich sehr begrenzt. Die Verwertung dieser Eiweiße setzt einen vollkommen intakten Darm voraus und verlangt dem Körper zudem sehr viel Energie ab. Diese Voraussetzungen sind bei den meisten Menschen jedoch kaum noch vorhanden. Wenn man nun noch bedenkt, dass selbst ein gesunder Darm nur ca. 100 g tierischer Produkte problemlos verwerten kann, leuchtet es ein, dass die tägliche Eiweißmast nur in einer gesundheitlichen Katastrophe enden kann. Die Eiweißspeicherkrankheit ist vorprogrammiert.
Erbsen statt Schweine
Holländische Ernährungsexperten empfehlen, Fleisch durch pflanzliche Proteine zu ersetzen.
Global gesehen hat der Verzehr von tierischem Eiweiß in den Schwellen- und Entwicklungsländern in den letzten dreißig Jahren von sieben kg pro Person und Jahr auf mehr als zehn kg zugenommen. Damit liegt er aber noch weit unter dem, was ein durchschnittliches EU-Mitglied verzehrt. Die Bewohner der Europäischen Union essen nämlich zwischen 20 und 27 Kilogramm an tierischem Protein jährlich. Dieser Trend bedingte, dass die weltweite Produktion an Fleisch in den letzten drei Jahrzehnten enorm zugenommen hat, nämlich von 25 Milliarden Kilogramm Protein pro Jahr vor dreißig Jahren auf heute mehr als 60 Milliarden Kilogramm. Auf diese alarmierende Situation mit all ihren negativen Auswirkungen auf den Wasser- und Landverbrauch hat nun eine multidisziplinäre Gruppe holländischer Wissenschaftler hingewiesen, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen PROTFETAS 20 zusammen geschlossen hat. Die Abkürzung PROFETAS steht für Protein foods, Environment, Technology and Society. Die Forscher beschäftigen sich seit einigen Jahren mit der Frage, wie der Hunger nach Protein auf der Welt am besten gestillt werden könnte.
Und ihre Antwort ist eindeutig: Nur mit der Reduzierung des Anteils an tierischen Proteinen in unserer Nahrung und der Steigerung des relativen Anteils an pflanzlichen Proteinen kann die Versorgung der Weltbevölkerung in den nächsten Jahren mit Eiweiß sichergestellt werden. Die Zahlen, welche die holländischen Forscher dazu liefern, sprechen für sich: Um ein Kilogramm tierisches Protein zu erzeugen, sind drei bis zehn kg pflanzlicher Proteine notwendig, abhängig von der Tierart und den Haltungsbedingungen. Mehr als die Hälfte des gesamten auf der Welt produzierten pflanzlichen Eiweißes wird zur Tierfütterung verwendet. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch benötigt 15 Kubikmeter Wasser. Der Wasserverbrauch für die Tierhaltung ist enorm. Die steigende Tierproduktion erfordert einen immer größeren Anteil an den wichtigsten Ressourcen der Erde, nämlich an Trinkwasser, Anbaufläche und Energie. Die holländischen Wissenschaftler schlagen nun eine radikale Änderung der Ernährungsgewohnheiten vor. Ihr neues Konzept heißt „Novel Protein Foods“. Dabei empfehlen die Holländer nicht die vollständige Abkehr vom Fleischverzehr, sondern den Konsum einer geringeren Menge von dafür qualitativ hochwertigen Fleischprodukten. Qualität soll also Quantität ersetzen. Der größte Anteil des Eiweißbedarfes soll aber durch pflanzliches Protein gestillt werden.
Das Schlagwort hier ist „Peas for Pigs“, Erbsen statt Schweine. Dies kann sicherlich als eine dramatische Wende gegenüber der bisherigen niederländischen Agrarproduktion gesehen werden, die sich bisher eher durch die Erzeugung nahezu geschmackloser Tomaten und wässrigen Schinkens profiliert hat. Der nun geforderte Wechsel von tierischen auf pflanzliche Proteine bietet viele Vorteile: In den Entwicklungsländern könnte die Proteinversorgung gesichert werden, in den Industrieländern würde es zur Abnahme von Übergewicht und Fettleibigkeit kommen. Und schließlich könnte mit diesem Konzept die problematische Massentierhaltung, mit ihren überaus negativen Auswirkungen auf Tier und Mensch zumindest teilweise zurückgedrängt werden. Zu Recht weisen die holländischen Forscher darauf hin, dass das unerträgliche Zusammenpferchen von Geflügel und Schweinen und ihr enger Kontakt mit Menschen immer wieder der Ausgangpunkt von bedrohlichen Seuchen wie etwa der Vogelgrippe ist.
Maximal 15 Prozent des menschlichen Energiebedarfs sollten durch Eiweiß gedeckt werden; die Menge ist abhängig von Alter, Geschlecht, Konstitution und körperlichen Aktivitäten. Jugendliche im Wachstum, Leistungssportler, Schwerarbeiter brauchen erheblich mehr als zum Beispiel Senioren.
Ideal ist es, wenn zu zwei Drittel pflanzliches und zu einem Drittel tierische Proteine verzehrt werden. Die Ernährungssituation in den Industrieländern - alles überreichlich und jederzeit erhältlich - ist genau umgekehrt: Die Menschen essen zuviel tierisches Eiweiß. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung erklärt: "Fleisch, Wurst und Käse enthalten einige unerwünschte Stoffe wie Purine und Cholesterin, obendrein häufig reichlich Fett." Wer bei solchen Nahrungsmitteln tüchtig zugreift und die entsprechende körperliche Veranlagung hat, riskiert auf Dauer Stoffwechselstörungen wie hoher Cholesterinspiegel, Ablagerungen in den Adern, Gicht, Übergewicht usw.
Lebensnotwendig
Der Rat zur Mäßigung darf nicht missverstanden werden: Tierisches Eiweiß ist ein unverzichtbarer Baustein für den Organismus. Ebenso wie das pflanzliche enthält es Aminosäuren, von den 20 möglichen sind 8 essentiell, also lebensnotwendig, um körpereigenes Eiweiß aufzubauen.
Wenn auf alle tierischen Lebensmittel (auch Milch und Milchprodukte) verzichtet wird, kann es zu einem lebensgefährdenden Eiweißmangel kommen sowie zur Unterversorgung an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Vor allem Kinder sollten nicht streng vegetarisch ernährt werden. Sie brauchen zum Wachsen und Gedeihen unbedingt Milchprodukte und Fleisch.
Aufgewertet
Zur qualitativen Wertung der aufgenommenen Eiweißstoffe muss man wissen, wie viel davon tatsächlich zu Körpereiweiß wird. Die tierischen Proteine haben im allgemeinen eine höhere Wertigkeit als die pflanzlichen, Bei gleichzeitiger Aufnahme beider ergänzen sie sich geradezu ideal in bezug auf die Kombination der Aminosäuren: Sie erreichen zusammen eine höhere biologische Wertigkeit, als wenn sie separat verzehrt werden. Am gesündesten ist eine Mischkost, die beide in einem Gericht oder einem Menü vereinigt. Um diese Mischung zu erreichen, benötigt der Verbraucher Grundwissen über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel. Als Einführung einige Beispiele über die biologische Wertigkeit von verschiedenen
Eiweißstoffen:
Tierisches Eiweiß
Eier 93,7 %
Vollmilch 84,5 %
Fisch 76 %
Rindfleisch 74,3 %
Hühnerfleisch 74,3 %
Pflanzliches Eiweiß
Soja 72,8 %
Kartoffel 66,7 %